Warnstreik!

Beschäftigte im öffentlichen Dienst wollen ganztags streiken - wo sich das bemerkbar macht.
von  lj, rah

MÜNCHEN Die Beschäftigten des Freistaats fordern mehr Geld, doch die Tarifverhandlungen waren bisher alles andere als ergiebig. Jetzt erhöhen die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes den Druck: Am Mittwoch rufen sie zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Telekom- Mitarbeiter schließen sich den Landesbeschäftigten an und streiken mit. Wo überall macht sich der Ausstand bemerkbar?

Laut Verdi beteiligen sich unter anderem Mitarbeiter der Straßen- und Autobahnmeistereien, Pflegekräfte der Unikliniken, Beschäftigte der staatlichen Theater, der Justiz, der Unis und der Finanzverwaltung. Doch dieser erste Warnschuss wird für die Bevölkerung gut zu verkraften sein. Große Auswirkungen sind nicht zu erwarten.

Autofahrer müssen sich keine Sorgen machen

Beispiel Unikliniken: Dort beteiligen sich nach Angaben von Verdi-Geschäftsführer Heinrich Birner zwar auch Pflegekräfte. „Aber so, dass der Betrieb weitergeht.” OPs und Notaufnahmen sollen trotz der Aktion voll besetzt sein. Deshalb seien auch keine Notdienstvereinbarungen notwendig.

Auch Autofahrer müssen den Warnstreik nicht fürchten. Schnee ist ohnehin nicht in Sicht. „Verkehrsteilnehmer werden da nichts merken”, sagte Birner im Vorfeld. Dass Aufführungen bei den staatlichen Theatern ausfallen, sei nicht zu erwarten. Dafür könnten Anrufer, die bei den Telefonzentralen der Justiz oder der Finanzverwaltung anklingeln, Geduld brauchen - oder ganz Pech haben .

Für 11 Uhr ist eine gemeinsame Demo angesetzt, Treffpunkt ist das Gewerkschaftshaus. Eine Stunde später wird es eine Kundgebung am Odeonsplatz geben. Daran wollen sich auch Polizei-Beschäftigte aus mehreren Regierungsbezirken beteiligen . Nach Schätzungen von Jürgen Ascherl, Personalratsvorsitzender im Polizeipräsidium München, werden rund 2000 Kollegen erwartet.

Gauner sollten sich aber keine falschen Hoffnungen machen: In der Dienstzeit dürfen nur Angestellte und Arbeiter im Polizeidienst streiken – nicht die Beamten. Das heißt, in den Inspektionen und Kommissariaten wird normal gearbeitet.

Die Telekom-Mitarbeiter beteiligen sich am Protest der Landesbeschäftigten. Laut Verdi legen etwa 500 die Arbeit nieder, auch im Service-Bereich. „Wenn der ein oder andere nicht bedient werden kann, tut es uns leid”, hieß es.

Die dritte Verhandlungsrunde im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes ist für den 9.März geplant. Die Gewerkschaften fordern ein Plus von 50 Euro und eine lineare Erhöhung von 3 Prozent.

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