Wandern im Münchner Umland: Mit diesen Tipps kommen Sie sicher wieder vom Berg runter

München – Wandern ist nicht nur des Müllers Lust: Egal ob sportliche Singles, umtriebige Familien oder aktive Best Ager ziehen aus der Natur Kraft. Je nach Weg sollte eine Wanderung aber immer entsprechend vorbereitet werden, damit es nicht zu bösen Überraschungen, Verletzungen oder Schlimmerem kommt.
Mit ein paar einfachen Tipps wird die nächste Tour leicht zur sicheren Wanderung – egal ob leicht oder anspruchsvoll.
Mit sechs Tipps der Expertin sicher auf den Berg

Die Tipps stammen von Anne Findeisen. Die Wahlösterreicherin ist Community Managerin bei komoot, der größten Outdoor-Plattform Europas. Dort kümmert sie sich um die große Wandergemeinschaft in Österreich, der Schweiz und Deutschland.
Außerdem ist sie gerade in der Ausbildung zur Bergwanderführerin. Auch das Münchner Umland ist ihr nicht fremd.
Routenplanung und Schwierigkeitsgrad
Überprüfen Sie vorab die Wegbeschaffenheit und das Gelände der geplanten Wanderroute – sie sollten zu den eigenen Fähigkeiten passen. Beachten Sie die SAC-Wanderskala, die Wanderwege in sechs Schwierigkeitsstufen von T1-6 einteilt.
Besonders die Nähe zu den Alpen, wie zum Beispiel in den Bayerischen Voralpen oder am Tegernsee, macht eine genaue Einschätzung der Schwierigkeit, aber auch die physischen Voraussetzungen wie Schwindelfreiheit und Trittsicherheit wichtig. Schauen Sie sich vorab Bilder und 3D-Ansichten der Route an.
Höhenprofil und realistische Selbsteinschätzung
Achten Sie auf das Höhenprofil der geplanten Wanderung und seien Sie vorsichtig bei steilen Anstiegen. In den Münchner Hausbergen wie dem Wendelstein oder dem Herzogstand kann die Steigung anspruchsvoll sein. Komoot zeigt die Steigung der Route an und markiert steile Abschnitte. Wählen Sie Touren, die zu Ihren Fähigkeiten passen, und planen Sie genügend Zeit für Pausen ein.
Den Wetterbericht prüfen
Prüfen Sie vor Ihrer Tour den Wetterbericht für München und Umgebung. Rutschige Wege bei Regen oder Hitze erfordern besondere Vorsicht. Bei heißem Wetter sollten Sie schattige Routen wählen, zum Beispiel entlang der Isar oder im Perlacher Forst. Achten Sie auf passende Ausrüstung und Kleidung.
Behalten Sie zum Beispiel für den Fall eines sommerlichen Wärmegewitters immer einen Plan B im Hinterkopf und informieren Sie sich über nahegelegene Berghütten wie die Tutzinger oder Tegernseer Hütte. Komoot etwa zeigt sogenannte "Point of Interests" wie Wasserquellen und Schutzhütten an, die vorab in die Tour integriert werden können.
Erfahrungen anderer Wanderer und Wanderinnen nutzen
Lesen Sie Berichte und Tipps von anderen Tourengehern, besonders bei bekannten Routen im Münchner Umland. Nutzen Sie Apps, um Highlights und schwierige Abschnitte zu entdecken. Erfahrene Wanderer geben oft wertvolle Ratschläge zur Ausrüstung und den besten Aussichtspunkten sowie Highlights - wie den Jochberg oder Eibsee.
Netzabdeckung bedenken
In den Alpen und abgelegenen Regionen um München herum ist die Netzabdeckung oft schlecht. Laden Sie die Route offline herunter und nehmen Sie eine Powerbank mit. Notieren Sie die Notrufnummer der Region und führen Sie ein Erste-Hilfe-Set mit. Besonders in abgelegenen Gebieten wie dem Karwendel oder den Ammergauer Alpen kann dies entscheidend sein.
Sicherheit geht vor
Achten Sie darauf, immer die richtige Ausrüstung dabei zu haben. Es ist in Ordnung, auch 50 Meter vor dem Gipfel eine Tour abzubrechen oder umzudrehen, wenn die Bedingungen zu anspruchsvoll werden.
Die Sicherheit steht an erster Stelle. Denken Sie daran, dass auch in beliebten Wandergebieten wie dem Spitzingsee oder dem Schliersee das Wetter schnell umschlagen kann.
Anspruchsvoll: Eine Tour von der Expertin
Für diese Tour ist eine sehr gute Kondition erforderlich. Die hat die angehende Bergwanderführerin Anne Findeisen freilich. Die Tour auf den Wank ist eine persönliche Empfehlung von ihr. "Diese gut 18 Kilometer lange Runde hat es mit ihren gut 1000 Höhenmetern in sich", so Findeisen.

Doch der Aufstieg sei lohnenswert. Der Startpunkt ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar: der Bahnhof in Garmisch-Partenkirchen. Über die Bahnhofsstraße geht es in die Natur, hinauf auf den Wank.
Der Gipfel liegt auf 1780 Metern Höhe. Der persönliche Tour-Tipp von Findeisen: Beim Abstieg eine Pause in der Tannenhütte einlegen – und einen Kaiserschmarrn schmecken lassen. "Bei traumhafter Aussicht und mit einigen Höhenmetern in den Beinen schmeckt der gleich noch besser", ist sie überzeugt.
Schwierigkeit: schwer
Strecke: 18,2 km
Höhenmeter: etwa 1080 m
Dauer: 7.20 Stunden