Wahrzeichen in München: Studentin bringt metoo-Aufkleber an Julia-Statue an

Seit Jahren werden ihre Brüste angefasst, von Männern wie von Frauen: Die Julia-Statue am alten Rathaus macht einiges mit. In Zeiten von metoo kann das nicht sein, dachte sich eine Münchnerin - und gab Julia eine Stimme.
Lukas Schauer |
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Julia und ihre nackte, begrabbelte Brust. Am Montag sagte sie für einen halben Tag: #metoo.
privat Julia und ihre nackte, begrabbelte Brust. Am Montag sagte sie für einen halben Tag: #metoo.

München - Seit den 1970er-Jahren steht sie da, die Julia-Statue vor dem Turm des alten Rathauses. Seitdem gehen tausende Touristen täglich vorbei - und betatschen ihre Brust. Denn das soll Glück bringen, genauso wie die Nasen der Löwen an der Feldherrnhalle.

Doch von tausenden Menschen täglich begrabbelt zu werden, noch dazu an den Brüsten, das kann nicht schön sein. Das dachte sich die angehende Werbefilmregie-Studentin Lea Thurner (20) - und klebte hinter die Statue einen "#metoo"-Aufkleber. Das Logo also, mit dem Frauen auf der ganzen Welt auf sexuelle Belästigung und Übergriffe aufmerksam machen.

Einen halben Tag ohne "Übergriffe" von Passanten

Das Ziel von Thurner: Passanten zum Nachdenken bewegen und die Statue in einem anderen Kontext zeigen. Die Aktion fiel auf: "Die Leute blieben stehen, viele haben gelacht", so die 20-Jährige zur AZ. Das Plakat hing gut einen halben Tag, erst am Abend wurde es wieder entfernt. "Angefasst haben sie in dieser Zeit deutlich weniger Menschen, das hat also funktioniert", freut sich Lea Thurner.

Wie Julia selber es wohl fand, dass man ihr eine Stimme gab? Sie hätte es vielleicht William Shakespeare erzählt - an dessen Liebestragödie "Romeo und Julia" erinnert sie nämlich.

 

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