Wahlkreis München-Süd (218): Ergebnis zur Bundestagswahl 2025
Es war das heißeste Kopf-an-Kopf-Rennen der Stadt. Rosig sah es vor und nach der Wahl für Jamila Schäfer und die Grünen nicht aus. Die ersten Zahlen aus den Wahllokalen im Münchner Süden zeigten, entgegen des allgemeinen Trends, zwischenzeitlich dennoch ein hohes Ergebnis für die Grünen. Direktkandidatin Jamila Schäfer lag zunächst sogar vor ihrer stärksten Kontrahentin Claudia Küng von der CSU. Letztlich musste sich Schäfer trotzdem geschlagen geben. Küng holt mit der CSU 30,4 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis München-Süd und liegt damit hauchdünn vor der grünen Kandidatin (29,8 Prozent).
Wahlergebnisse für Wahlkreis München-Süd (218)
Auf der Wahlparty der Grünen in der Freiheitshalle an der Donnersbergerstraße bangt Schäfer am frühen Abend noch um ihr Direktmandat. Auf Platz 1 der Landesliste ist ihr zwar der Einzug in den Bundestag sicher, den Münchner Süden wieder für sich zu gewinnen, wäre natürlich trotzdem schön gewesen. Für Schäfer wäre es ein hoffnungsvolles Signal, sagt sie der AZ. „Es könnte zeigen, dass auch eine progressive junge Frau in einem eher konservativen Land eine unüberwindbare Hürde nehmen kann.“ Bei der vorherigen Bundestagswahl 2021 ist Schäfer in ihrem Wahlkreis noch Historisches gelungen: Für die Grünen holt sie Bayerns einziges Direktmandat. Dieses Mal ist ihr das nicht gelungen.
Bundestagswahl: Direktkandidierende für den Wahlkreis 218 - München-Süd:
Hochrechnung (Stand 23.02.2025 um 22.55 Uhr)
- Claudia Küng (CSU): 30,4 %
- Sebastian Roloff (SPD): 14,6 %
- Wolfgang Wiehle (AfD): 8,8 %
- Julika Sandt (FDP): 4,0 %
- Jamila Schäfer (GRÜNE): 29,8 %
- Carmen Fesl (Die Linke): 5,4 %
- Loraine Bender-Schwering (FREIE WÄHLER): 1,3 %
Jetzt ist die Frau der Stunde im Süden: Claudia Küng. So richtig freuen konnte sich die CSU-Direktkandidatin am Abend aber noch nicht. Bis zur letzten ausgezählten Stimme würde sie noch abwarten, sagt Küng der AZ. Und dann müsse auch noch die zweite Hürde genommen werden. Denn die kommenden Stunden bleiben spannend: Neben der Frage, wer das Direktmandat gewinnt, ist für die CSU-Frau ein großes Thema die Wahlrechtsreform. Die sorgt nämlich auch dafür, dass nicht jeder gewählte Direktkandidat automatisch einen Platz im Parlament bekommt.
Historisch niedriges Ergebnis
Abgeschlagen auf Platz 3 landet derweil Sebastian Roloff. Nur 14,6 Prozent der Erststimmen gewinnt der SPD-Mann im Süden für sich. Ein historisch niedriges Ergebnis und rund fünf Prozent weniger als 2021. „Mit den Ergebnissen der SPD können wir auf allen Ebenen nicht zufrieden sein“, sagt er zur AZ.
Im Süden habe auch das Duell zwischen Schäfer und Küng zum Ergebnis beigetragen. Erstere sei wohl auch von SPD-Wählern unterstützt worden. Allzu traurig sein muss Roloff nicht. Mit dem Landeslistenplatz 5 für die SPD ist er sicher im Bundestag.
Nicht sicher ist hingegen weiterhin, ob Küng den Münchner Süden in Berlin vertreten darf. „Es bleibt der spannendste Wahlkreis in Bayern – bis zum Schluss“, sagt Küng. Aber ihr und allen die mitgeholfen haben, würde es sehr viel bedeuten, den Münchner Süden zu gewinnen. Und allen voran, entscheidend dazu beizutragen, dass München wieder in schwarzer Hand ist.
Diese Stadtbezirke gehören zum Wahlkreis 218 München-Süd:
- Hadern
- Obergiesing-Fasangarten
- Sendling
- Sendling-Westpark
- Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln
- Untergiesing-Harlaching
So hat München gewählt: Erst- und Zweitstimmen
Die Hochrechnungen werden laufend aktualisiert.
Quellen:
Rathaus München (Abgerufen am 21.02.2025)
Stadt München Statistisches Amt (Abgerufen am 21.02.2025)
Die Bundeswahlleiterin - Wahlkreise - Süd (Abgerufen am 21.02.2025)
- Themen:
- Bundestagswahl 2025
- München