Wahl zum Migrationsbeirat nur auf Deutsch

Alle Münchner mit ausländischem Pass dürfen am 22. Januar den Migrationsbeirat wählen. Die Wahlunterlagen wurden allerdings nur in deutscher Sprache verschickt.
München - Alle Münchner mit ausländischem Pass dürfen ein Kreuzchen setzen – wenn sie es denn verstehen. Am 22. Januar wird der Migrationsbeirat gewählt. Doch: Die Wahlunterlagen wurden nur in deutscher Sprache verschickt. Das Problem: „Wir haben sehr viele Zuwanderer, die noch kein Deutsch können“, sagt die Vorsitzende des Migrationsbeirats, Nükhet Kivran, der "Süddeutschen Zeitung".
Für das Kreisverwaltungsreferat, das die Wahlunterlagen verschickt, ist es schwierig, auszuwählen, in welche Sprache die Unterlagen übersetzt werden. Vor einigen Jahren wäre bereits ein Versuch unternommen worden, die Informationen in ausgewählte Sprachen zu übersetzen. Daraufhin hätte es aber zahlreiche Beschwerden gegeben, da einige Sprachen berücksichtigt wurden und andere nicht.
80 verschiedene Sprachen würden die Migranten die München sprechen – alle zu berücksichtigen, wäre schlicht nicht möglich.
Infoveranstaltung von der Stadt abgelehnt
Dabei ist es gar nicht so einfach, bei der Wahl zum Migrationsbeirat den Überblick zu behalten. Insgesamt 391 Kandidaten treten in 24 verschiedenen Listen zur Wahl an. Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft müssen zudem einen Antrag stellen, wenn sie wählen wollen.
Eine Infoveranstaltung des Migrationsbeirats wurde abgelehnt, da die Kandidatenlisten wie politische Parteien organisiert sind, denen gegenüber die Stadt neutral bleiben muss. Einzige Möglichkeit für die Wahlberechtigten, sich zu informieren: das Internet. Die Stimmzettel sind online abrufbar, die Kandidatenlisten organisieren sich zudem über Facebook und Youtube.