Vorwurf an Stadtwerke München: Habitat für geschützte Zauneidechsen zerstört?

München - Die Stadtwerke nehmen für sich offensichtlich in Anspruch, im rechtsfreien Raum handeln zu können", sagt der Rechtsanwalt Benno Ziegler zur AZ - und spricht von einem Skandal.
Vorwurf an Stadtwerke: Geschütztes Habitat für Zauneidechsen zerstört?
Sein Vorwurf: Die Stadtwerke (SWM) sollen beim Neubau des Trambahnbetriebshofs in der Ständlerstraße unter anderem ein geschütztes Habitat für Zauneidechsen zerstört haben. Dorthin sollen die Stadtwerke insgesamt 60 der geschützten Tiere umgesiedelt haben.

Das sei dann aber ohne Genehmigung zerstört worden und die Eidechsen in ein neues Ersatzhabitat umgesiedelt worden sein, ein "Ersatz-Ersatzhabitat", wie es die SWM in einem Schreiben an die Regierung von Oberbayern (ROB) nennen. Da seien allerdings nur 15 Eidechsen übersiedelt worden.
Ein weiterer Vorwurf: Die Stadtwerke sollen zwei Baugruben ohne Genehmigung ausgehoben haben – Drohnenbilder sollen das zeigen.
Stadtwerke: "Keine Artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände verwirklicht"
Die Stadtwerke sagen, dass sie sich an die Auflagen des Planfeststellungsbeschlusses gehalten haben. "Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände wurden zu keinem Zeitpunkt verwirklicht", so die SWM in einem Schreiben an die Regierung.
"Die öffentliche Hand trägt eine besondere Verantwortung, gesetzliche Vorgaben einzuhalten und mit gutem Beispiel voranzugehen", findet die ÖDP im Stadtrat. Sie hat darum in einer Anfrage einen langen Fragenkatalog aufgestellt, um der Sache auf den Grund zu gehen.