Vorstadt voller Highlights

MÜNCHEN - Das neue Buch „Die Maxvorstadt“ bringt den Münchnern ein Viertel näher, das oft verwechselt und meist verkannt wird, und das immer für eine Überraschung gut ist – eine Entdeckungsreise.
Superlativ reiht sich hier an Superlativ: Das älteste, durchgängig bespielte Kino der Welt. Der größte Zirkus Europas. Der zweitgrößte Biergarten Münchens. Das bedeutendste Museumsareal Deutschlands. Die größte Universität Deutschlands. Das älteste, original erhaltene Tabakwaren-Geschäft Münchens. Die größte Öko-Bäckerei Deutschlands. Die bedeutendste Mosaik-Glasmalerei der Welt. Die einzige neoromanische Kirche Münchens. Das renommierteste Archiv Europas. Die größte wissenschaftliche Bibliothek Deutschlands. Noch mehr gefällig?
Nur allzu oft wird die Maxvorstadt verwechselt - mit Schwabing und Neuhausen
Kein Zweifel, kein anderer Stadtteil Münchens ist derart mit Highlights gesegnet wie die Maxvorstadt. Ein Viertel, das heuer genau 200 Jahre alt geworden ist. Das die erste planmäßige Stadterweiterung des 19. Jahrhunderts war. Und das um die Jahrhundertwende derart vielen Künstler eine Heimat bot, dass es noch heute nur allzu gerne mit Schwabing verwechselt wird. Oder – auch das kommt vor – mit Neuhausen.
Die unbekannte Schöne
Die Maxvorstadt aus dem Stadium des Quasi-Schwabings oder Semi-Neuhausens zu entheben, war offenbar auch das Ziel der Autoren Martin Arz und Ulrich Schall, denen wir das neuen Buch „Die Maxvorstadt“ (Hirschkäfer Verlag, 28 Euro) zu verdanken haben.
Herausgekommen ist eine umfassende, in gut lesbare Häppchen verpackte und üppig bebilderte Bestandsaufnahme des Viertels, das keinen Aspekt offen lässt. Ein Standardwerk, das nicht nur Maxvorstädtern, sondern auch Nicht- und Neumünchnern wärmstens zu empfehlen ist. Und all den expansionslüstigen Schwabingern und Neuhausern sowieso.
Th. Müller