Vorsicht vor diesen Schecks
Die Polizei warnt: Mit kleinen Tricks werden Millionen ergaunert. Seit Jahren grassiert weltweit eine Betrugsmasche mit gefälschten oder gestohlenen Schecks
München - Oft gibt nur das „Kleingedruckte” einen Hinweis darauf, dass der Scheck gefälscht ist: So strotzt es dort nur so vor Rechtschreibfehlern. Statt „geändert” steht beispielsweise „geandert”, statt Zahlungsfrist „zahlungsdrist”. Seit Jahren grassiert weltweit eine Betrugsmasche mit gefälschten oder gestohlenen Schecks. Allein in München kommen jede Woche zwei neue Fälle dazu. Nikolaus Papoutsoglou, Vize-Chef des zuständigen Betrugs-Kommissariats, berichtet: „Bundesweit sind es täglich etwa 40, weltweit mehrere tausend.” Die Täter sitzen im Ausland. Etwa jeder fünfte fällt darauf herein. Selbst Münchner Anwälte gingen den Betrügern auf den Leim, die Polizei ist nahezu machtlos.
„Nur durch Prävention können wir dieses Deliktfeld austrocknen”, sagt Papoutsoglou. So werden die Opfer geködert: Der Überzahl-Scheck Verkäufer, die im Internet etwas anbieten – zum Beispiel ihr Auto – werden von einem vermeintlichen Interessenten aus Großbritannien kontaktiert. Der schickt dann einen Scheck, aber mit einer höheren Summe als vereinbart. „Gerade im anglo-amerikanischen Raum sind Schecks noch üblich. Doch es kann Monate dauern, bis sie tatsächlich gutgeschrieben werden”, warnt Nikolaus Papoutsoglou.
Der vermeintliche Kaufinteressent bittet dann darum, die Differenz zur Kaufsumme zurück zu überweisen. Wenig später platzt der Scheck, weil er gestohlen oder gefälscht war. Die Überweisung mit der „Differenz” kann jedoch nicht storniert werden – das Geld ist weg! Der Rücktritt vom Kauf Auch hier wollen die Betrüger, dass der Verkäufer einen Betrag „zurück überweist”. Dafür tischen sie oft hanebüchene Geschichten auf. Beispiel: Das Auto sei für die Tochter zum 18. Geburtstag – dann stirbt sie plötzlich.
„Die Opfer werden eingelullt. Mit solchen Storys kann man auch Starke schwach machen”, sagt Papoutsoglou. Wenn die weich gekochten Verkäufer das Geld zurückerstatten, platzt der Scheck – das Geld des Verkäufers ist futsch. Erst im Juli verlor ein 56-jähriger Münchner so 4629,23 Euro. Der Hauptkommissar rät: „Lassen Sie sich bei Unbekannten nicht auf Schecks ein. Lassen Sie sich das Geld immer überweisen!”
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