Vor Gericht: Sohn sticht mit Messer auf Mutter ein

MÜNCHEN - Ein Familienstreit, der blutig endete: Vor Gericht muss sich ein 36-Jähriger verantworten, der mit einem Messer seine Mutter attackierte. Er habe seine Mutter nicht töten wollen, er liebe sie sehr, ließ der Angeklagte verlauten.
Seine Mutter Fatma(61) ist die wichtigste Person in seinem Leben, dennoch stach er ihr im Familienstreit mit einem Messer in den Rücken: „Es ging um meine Scheidung, sie wollte das nicht. Als ich die Wohnung verließ, verfolgte sie mich, schlug mit ihrer Handtasche auf mich ein. Da habe ich mein Taschenmesser gezogen“, so Nuri Y. (36). Die Tat passierte am 10.Oktober 2009 gegen 17.15 Uhr auf der Erdinger Straße in Aschheim.
Nuri Y. sitzt auf der Anklagebank im Münchner Schwurgericht. Vorwurf: versuchter Totschlag. Der 36-Jährige, der die Tat gestand, hat ein schlechtes Verhältnis zu seinem Vater. „Er hat meine Mutter und uns Kinder immer geschlagen. Meine Mutter war mir wichtig. Ich habe sie später vor unserem Vater geschützt“, sagte der Angeklagte.
Nach der Hauptschule schlug er sich mit Nebenjobs durch. Mit 21 musste er auf Wunsch seiner Eltern eine Frau aus der Türkei heiraten. „Nach drei Monaten trennten wir uns. Sie ging zurück“, so Nuri Y., der wenig später seine zweite Frau kennen lernte. Sie haben vier Kinder. „Meine Frau hat gearbeitet, ich habe mich um die Kinder gekümmert. Es gab oft Streit, weil ich zu viel Alkohol trank. Wir wollten uns scheiden lassen.“
Aber Mama Fatma Y. war dagegen. Er sollte sich um seine Familie kümmern. Am Tattag war Nuri Y. stark alkoholisiert. Als er aus der Wohnung flüchtete, rannten Mutter und Vater hinter ihm her. Die Mutter schlug auf ihn ein. Fünf Mal stach Nuri Y. in Richtung seiner Mutter, traf einmal den Rücke. Der Prozess dauert an. th