Vor Gericht gesteht der Millionen-Dieb (fast) alles - Geldtransporter ausgeraubt - Noch im

Im August 2017 hat ein 27-jähriger über eine Millionen Euro aus einem Geldtransporter gestohlen. Im Prozess um den Geldtransporter sagt der Angeklagte, er habe allein gehandelt. Und schweigt über die Beute
| John Schneider
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Geldtransporter-Dieb: Rijad K. mit seinen Verteidigern beim Prozessauftakt.
AZ-Archiv/jot Geldtransporter-Dieb: Rijad K. mit seinen Verteidigern beim Prozessauftakt.

München - So schnell und ausführlich wie erhofft geht es dann doch nicht. Am Montag erwarten (fast) alle Prozessbeteiligten das vollständige Geständnis von Rijad K. (27). Inklusive Komplizen und Versteck der Millionenbeute. So oder so ähnlich hatten es die Verteidiger am Freitag angekündigt.

Vollständiges Geständnis, doch keine Angaben zur Millionen-Beute

Doch ganz so umfassend fällt das Geständnis nicht aus. Weder nennt Rijad K. einen Mittäter, noch erklärt er, wo sich die 1,146 Millionen Euro, die im August 2017 aus einem Geldtransporter gestohlen wurden, denn jetzt befinden.

Den Vorschlag der Vorsitzenden Richterin Judith Engel, Rijad K. könne sich erst einmal außerhalb des Gerichtssaales einem Polizeibeamten offenbaren, um sensible Daten nicht in der Öffentlichkeit diskutieren zu müssen, führt zwar zu einer erneuten Unterbrechung der Verhandlung, aber nicht zu dem gewünschten Ergebnis. Der Angeklagte schlägt das Angebot nach Rücksprache mit seinen Anwälten aus.

Stattdessen wird eine vorbereitete Erklärung von seinen Verteidigern verlesen. Darin gibt Rijad K. den Diebstahl zu. Er behauptet aber auch, dass er auf eigene Initiative und allein gehandelt habe. Über den Verbleib des Geldes kein Wort.

Tatmotiv: Täter befand sich in akuter Gelnot

Immerhin schildert Rijad K. ausführlich sein Motiv. Er habe sich in akuter Geldnot befunden. Auch weil er gerne mal Geld in Spielhallen verschleuderte. Er habe hohe Schulden gehabt und sei von seinen Gläubigern unter Druck gesetzt worden. Da sei ihm die Idee mit dem Geldtransporter-Diebstahl gekommen.

Wie viel Geld im Transporter war, habe er vorher nicht gewusst, auch nicht auf welcher Route er am Tattag eingesetzt werden sollte. Der Mann, der ihn dann mit dem Auto und den Taschen voller Geld abholte, war schlicht „zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort“ gewesen. Ein Mittäter sei dieser aber nicht.

In diesem Moment kommt es zu einem Disput zwischen der Staatsanwältin und einem Paar im Zuhörerraum. Die beiden fühlen sich offenbar durch Blicke und Mimik der Anklägerin provoziert und protestieren lautstark. Was sich wiederum die Staatsanwältin verbittet. Nach wenigen Momenten ist der Spuk vorbei. Der Prozess wird am 27. November mit einer weiteren Einlassung von Rijad K. fortgesetzt. Vielleicht gibt er ja dann preis, wo sich die Million befindet.

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