Bayern im Bahnhofsranking: München ist trauriges Schlusslicht

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat erstmals ein Ranking zur Stationsqualität im Bahnland Bayern veröffentlicht – und für München fällt das Ergebnis erschreckend ernüchternd aus.
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Die Bahnhöfe der Landeshauptstadt München schneiden in Bayern am schlechtesten ab, geht es nach einem Ranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG).
Die Bahnhöfe der Landeshauptstadt München schneiden in Bayern am schlechtesten ab, geht es nach einem Ranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG). © imago/Wolfgang Maria Weber
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Die BEG hat im Rahmen ihres Tests über1000 Stationen im Freistaat bewertet, die unter acht verschiedenen Bahnhofsmanagements stehen. Im bayernweiten Vergleich landet die Landeshauptstadt auf dem letzten Platz.

Während die Westfrankenbahn als einziger positiv abschneidet, verfehlen alle anderen Regionen sogar die Mindestanforderung. So liegt der bayernweite Durchschnitt in dem Ranking der BEG sogar bei -14,03 Punkten. Besonders schlecht sieht es dabei in München aus: 152 Stationen wurden hier getestet, nach den Kritierien Sauberkeit, Funktionalität der Ausstattung, Fahrgastinformation und Gesamteindruck  – und kaum eine erfüllte die Erwartungen. Auf der Skala von -100 bis +100 Punkten schnitt München am schlechtesten ab – mit einem Wert von -47,50 Punkten. 

Zum Vergleich: Rosenheim (-7,20), Nürnberg (-7,39) und selbst Augsburg (-33,57) landen deutlich besser in dem Ranking. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) spricht von einem "alles andere als zufriedenstellenden Zeugnis" für die DB. Bahnhöfe seien "wichtige Visitenkarten des Bahnverkehrs und für Kommunen", die es dringend aufzuwerten gelte.

Keine Stadt schneidet mit Abstand so schlecht ab im Bayern-Vergleich wie München.
Keine Stadt schneidet mit Abstand so schlecht ab im Bayern-Vergleich wie München. © BEG

Ranking als erzieherische Maßnahme

Die BEG will mit dem Ranking Druck für Verbesserungen machen. Vertragsstrafen gibt es zwar nicht, doch die öffentliche Platzierung soll Anreize setzen. Die Westfrankenbahn hatte zuletzt sogar den Bayerischen Eisenbahnpreis für ihr Stationsmanagement erhalten – ein deutlicher Kontrast zur Landeshauptstadt München.

Nach diesen Kriterien bewertet die BEG die Bahnhöfe in Bayern

Wie die BEG mitteilt, bewerten unabhängige Testpersonen einmal pro Quartal die Stationen in sogenannten offenen Tests anhand von acht unterschiedlichen Indikatoren und beantworten dabei beispielsweise folgende Fragen:

  • Sind die Aufzüge intakt?
  • Funktionieren die dynamischen Fahrgastinformationsanzeiger?
  • Funktionieren Münzeinwurf und Banknoteneinzug beziehungsweise Kartenzahlungen an den Fahrausweisautomaten reibungslos?
  • Zeigen die Uhren die korrekte Zeit?
  • Funktioniert die Müllentsorgung?
  • Sind die Fußböden sauber?
  • Sind Bahnhofsgebäude innen und außen sowie Unter- oder Überführungen frei von Graffiti?


Zusätzlich erhält jede bewertete Station eine Punktzahl für den Gesamteindruck, der alle Bereiche der Station mit einbezieht. Interessant ist auch der letzte Punkt: Die Barrierefreiheit einer Station fließt nicht in die Bewertungen ein. Manche Bahnhöfe dürften gerade in diesem Punkt mit weiteren Abzügen rechnen.  

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  • Gelegenheitsleserin vor 5 Stunden / Bewertung:

    Werden da wieder einmal Äpfel mit Birnen verglichen?
    Die Größe der Bahnhöfe und die Zahl der Fahrgäste scheinen keine Rolle zu spielen - beeinflussen aber zum Teil die Ergebnisse.
    Und wenn "unabhängige Testpersonen einmal pro Quartal" eine Bewertung abgeben, ist das Ergebnis doch sehr zufällig. An welchem Wochentag wird getestet? Zu welcher Uhrzeit?
    Wirklich aussaggekräftig ist dieses Ranking nicht ...

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  • kartoffelsalat vor einer Stunde / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Gelegenheitsleserin

    Also eigentlich werden hier Bahnhöfe mit Bahnhöfen nach einem vordefinierten Kriterienkatalog verglichen.

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  • Gelegenheitsleserin vor 34 Minuten / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von kartoffelsalat

    @kartoffelsalat
    "Also eigentlich werden hier Bahnhöfe mit Bahnhöfen nach einem vordefinierten Kriterienkatalog verglichen"

    Es sind Momentaufnahmen. Einmal im Quartal(!) bewerten Testpersonen einen Bahnhof. Wochentag und Uhrzeit, hohes Fahrgastaufkommen wegen Veranstaltungen am Ort können unterschiedliche Ergebnisse bringen. Ob die Testperson kurz vor oder kurz nach dem Putztrupp vorbeikommt, ist auch nicht ganz unwesentlich ...
    Deshalb denke ich, dass die Ergebnisse bei dieser Methode nicht wirklich vergleichbar sind.

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