Von wegen Baustelle: "Es tut sich nichts" im Münchner Osten
Sie kann es kaum fassen: Elisabeth Breit aus Daglfing steht am Straßenrand und ärgert sich: "Parken verboten, aber es tut sich nichts. Die Stadtwerke haben keinen Bautrupp in unsere Straße geschickt."
Die Rentnerin spricht von der Schichtlstraße, die zwischen Trabrennbahn und Galopprennbahn liegt. Am 17. November, also vor einem Monat, haben Arbeiter der Stadtwerke München in ihrer Straße sechs Parkplätze gesperrt.
Die SWM hat sechs Parkplätze gesperrt
Die Stadtwerke München (SWM) haben dafür zwei Halteverbots-Schilder aufgestellt und eine autofreie Zone am Straßenrand geschaffen – über die sich mehrere Bürger nun empören: "Das ist doch ein Witz. Keine Arbeiten im Gange, doch Nachbarn müssen das Auto weiter weg abstellen und laufen!", so die Daglfingerin.

Weihnachten kommen elf Gäste – und die brauchen einen Parkplatz
Und das, obwohl Weihnachten vor der Tür steht – mit besonders viel Besuch: Die sechs gesperrten Parkplätze, werden von ihrer Familie gebraucht, die genau gegenüber wohnt. "Bei uns kommen mindestens elf Leute am Heiligen Abend zum Weißwurstessen. Außerdem feiert mein Mann Heiligabend seinen 80. Geburtstag", erklärt die Münchnerin.
Die SWM meint, die Baustelle sei abgeschlossen
Die Pressestelle der Stadtwerke München schreibt auf AZ-Anfrage am 17. Dezember: "Die Arbeiten zum Ausbau des Stromnetzes in der Schichtlstraße wurden vor ca. einem Monat abgeschlossen. Alle Parkverbote wurden anschließend wieder aufgehoben. Dies hat uns die ausführende Baufirma auf Anfrage nochmals versichert."

"Absurd", findet diese Aussage Elisabeth Breit: "Das ist seltsam. Was für eine Posse! Die Schilder stehen doch noch!", sagt sie der Abendzeitung am Donnerstag, 18. Dezember – und übersendet als Beweis der Abendzeitung ihre Fotos vom Handy: "Keiner von uns traut sich hier zu parken."
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