Von der Stadt entfernt: Obacht, so schnell ist Ihr Radl weg!

Das Baureferat lässt Schrotträder entfernen – aber es kann auch neue, intakte Fahrräder erwischen.
Nina Job |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Stehen die markierten Räder nach vier Wochen noch da, kommen sie weg.
AZ/job 2 Stehen die markierten Räder nach vier Wochen noch da, kommen sie weg.
Auch dieses neue Herrenrad hat eine Banderole bekommen.
AZ/job 2 Auch dieses neue Herrenrad hat eine Banderole bekommen.

München - Die Aktion nennt sich Radlramadama und es gibt sie schon seit ein paar Jahren: Im Auftrag des Baureferats streifen Mitarbeiter der P+R GmbH herum und halten Ausschau nach Rädern, die nur noch vor sich hin rosten und öffentlichen Raum zustellen. Seit diesem Jahr streifen die Radlfahnder durch alle Viertel innerhalb des Mittleren Rings. Sie versehen vermeintliche Schrotträder mit einer Banderole: "Dieses Fahrrad scheint nicht mehr genutzt zu werden", steht darauf.

Vier Wochen später kommen die P+R-Mitarbeiter zurück. Steht das Rad noch immer mit Banderole da, knacken sie das Schloss und nehmen es mit. Anschließend wird es zwei Monate eingelagert. Meldet sich der Besitzer in dieser Zeit nicht, wird das Rad gemeinnützigen Vereinen gespendet. "Die Wasserstiftung verschifft die Räder zum Beispiel nach Afrika", sagt Wolfgang Großmann von der P+R GmbH. 8.500 Räder wurden dieses Jahr bereits markiert, 3.000 mitgenommen.

Auch gestohlene Räder werden gefunden

Doch manchmal sind die Schrottradl-Fahnder offenbar übereifrig. Vorige Woche gab es Beschwerden aus der Ismaninger Straße: Auch völlig intakte Räder wurden markiert, darunter ein teures Marin-Herrenrad mit Scheibenbremsen. "Das Rad ist nicht mal ein Jahr alt. Ich hatte es an einen Eisenzaun gekettet", sagte die Besitzerin zur AZ. "Ich war fassungslos. Was, wenn ich verreist wäre? Es kann doch nicht sein, dass die Stadt einfach neue, legal abgestellte Räder mitnimmt!"

Auch dieses neue Herrenrad hat eine Banderole bekommen.
Auch dieses neue Herrenrad hat eine Banderole bekommen. © AZ/job

Großmann versteht das Vorgehen auch nicht. Es gebe klare Vorgaben. Markiert würden eigentlich Räder mit platten Reifen, rostiger Kette oder wenn sie voller Spinnweben sind. Eine gute Nachricht: Manchmal finden die P+R-Mitarbeiter auch gestohlene Räder, die irgendwo zurückgelassen wurden. Großmann: "Wir geben unsere Liste regelmäßig an die Polizei." Erst am Montag erfuhr eine Münchnerin: Ihr vermisstes Rad ist wieder da.

Lesen Sie hier: Roller, Rad, Auto, Bus - Wer in der Krise profitiert

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.