Von der Garage im Glockenbachviertel auf die IAA: Das hat ein Münchner Start-up in der Auto-Industrie vor

Die Automobilbranche wandelt sich grundlegend. Ihre Zukunft ist unklar. Auf der IAA in München widmen sich einige junge Unternehmen den brennenden Fragen der Industrie. Die AZ hat einige von ihnen besucht. 
Niclas Vaccalluzzo
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Große Automobilkonzerne präsentieren ihre neusten Ideen auf der IAA in München. Aber auch kleine Unternehmen und Start-ups spielen eine große Rolle für die Zukunft der Industrie.
Große Automobilkonzerne präsentieren ihre neusten Ideen auf der IAA in München. Aber auch kleine Unternehmen und Start-ups spielen eine große Rolle für die Zukunft der Industrie. © IMAGO/S.Gottschalk
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Wohin steuert die Automobilindustrie? Kaum eine Branche steht derzeit stärker im Fokus - und kaum eine Frage ist spannender. Oft richtet sich der Blick auf die großen Namen der Branche: BMW, Mercedes, Volkswagen und Co. Doch abseits der etablierten Konzerne tut sich auch im Kleinen Entscheidendes.

Auf der IAA 2025 in München drängen zahlreiche Start-ups zwischen futuristischen Konzeptfahrzeugen und den Hochglanzauftritten der Autoriesen ins Rampenlicht. Mit frischen Ideen und Visionen wollen sie die Mobilität von morgen neu denken – und zeigen, dass Innovation längst nicht mehr nur in den Entwicklungsabteilungen der Großkonzerne entsteht.

Münchner Start-ups auf der IAA 2025. "Wir sehen viele Ideen"

Im Rahmen eines Presserundgangs konnte die AZ einige der jungen Unternehmen auf der Automobilmesse kennenlernen, die in Zukunft vielleicht eine große Rolle in der Industrie spielen werden. Eine Jury hat einigen von ihnen besonders gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Anlaufphase bescheinigt.

Eines der jungen Unternehmen ist "Hyperdrives" aus München, das eine neuartige Kühltechnologie für Elektromotoren entwickelt hat. "Elektroantriebe sind zu groß, zu teuer und zu ineffizient", erklärt Tim Wessels, Maschinenbauingenieur bei "Hyperdrives", der AZ. Gleichzeitig werde die Konkurrenz aus China immer größer. "Unser Lösungsansatz ist also, die Leistungsdichte von Elektroantrieben zu erhöhen."

Robin Renz, Gründer des Münchner Start-ups "Hyperdrives", erklärt Anwesenden auf der IAA ihren innovativen Elektromotor. Junge Unternehmen sind wichtig für die Zukunft der Automobilindustrie.
Robin Renz, Gründer des Münchner Start-ups "Hyperdrives", erklärt Anwesenden auf der IAA ihren innovativen Elektromotor. Junge Unternehmen sind wichtig für die Zukunft der Automobilindustrie. © IAA

Beginn in einer Garage im Glockenbachviertel

Angefangen hat das Unternehmen 2021 in einer Garage im Glockenbachviertel, erzählt Gründer Michael Numberger. Die Automobilbranche sei sehr umkämpft, entsprechend sei die Herausforderung groß. Aber: Die Gründer sind überzeugt von ihrer Technologie und hoffen, weiterzuwachsen.

"Wir sehen viele Ideen rund um das Thema Elektromobilität", sagt einer der Juroren, Mathias Schanze, Mitbegründer und geschäftsführender Gesellschafter von "Rethink Ventures" aus München. Das Unternehmen investiert unter anderem in Start-ups.

Auch das Thema Nachhaltigkeit, sei gerade ein großes in der Automobilbranche, sagt Schanze. Ein passendes Beispiel: das Mainzer Start-up "Circunomics". Es fokussiert sich auf das Recycling von Antriebsbatterien. Ein zentrales Thema, denn freilich gibt es inzwischen mehr und mehr solcher Batterien.

"Manex AI" aus München: KI für die Automobilindustrie

Auch das Start-up "Manex AI" kommt aus München. Es beschäftigt sich mit einem Thema, das ebenfalls in der Autoindustrie immer wichtiger wird: Künstliche Intelligenz. "Wir arbeiten mit Herstellern aus verschiedenen Bereichen zusammen“, sagt Gründer Nathan Gruber.

Das Unternehmen hat eine Plattform entwickelt, mit der Firmen ihre Produktionsdaten auswerten können. So lässt sich zum Beispiel herausfinden, warum ein Außenspiegel im Auto nicht richtig funktioniert – und ob der Fehler vielleicht schon in der Produktion passiert ist.

Nathan Gruber, Gründer von "Manex AI" aus München, hat ein KI-Programm für Autohersteller entwickelt.
Nathan Gruber, Gründer von "Manex AI" aus München, hat ein KI-Programm für Autohersteller entwickelt. © IAA

In Deutschland hätten viele Menschen Ideen rund um die Mobilität, sagt Schanze. "Ich sehe jeden Tag Start-ups und Unternehmer, die top ausgebildet und top ambitioniert sind und mit neuen Ideen Probleme versuchen zu lösen, die tatsächlich existieren."

Gerade die großen Player der Branche würden es nicht mehr alleine schaffen, Innovationen rund um elektrisches oder autonomes Fahren zu entwickeln, sagt der Experte. "Früher ist es vielleicht so gewesen, dass die großen, disruptiven Technologien in den Elfenbeintürmen der Großkonzerne entwickelt worden sind", sagt Schanze. Diese Zeiten seien aber längst vorbei.

Zukunft der Autobranche: "Start-ups alleine können keine Autos auf die Straße bringen“

Die wirklich revolutionären Ideen würden stattdessen von Start-ups entwickelt. Doch ohne Zusammenarbeit gehe es nicht: "Start-ups alleine können keine Autos auf die Straße bringen“, erklärt Schanze. Entscheidend seien Kooperationen – zwischen jungen Unternehmen und etablierten Konzernen.

Vielleicht können diese jungen Firmen dann letztlich so zum Motor des Wandels in einer Branche werden, die sich gerade grundlegend verändert.

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  • Himbeer-Toni vor 4 Stunden / Bewertung:

    Völlig unnötig meinen viele. Wo man doch die Autos ganz abschaffen sollte zum Wohle der Umwelt und des Klimas. Lieber einen Bericht wie Deutschlands Lastenrad-Industrie die Welt erobert.

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