Von der AZ getestet: So schmeckt McDonald's Bio-Burger
München - Die McDonald’s-Filiale in Ismaning, in die der Deutschland-Chef der Fast-Food-Kette zum Testessen einlädt, liegt bezeichnenderweise direkt neben einem Bio-Supermarkt. „Toll“, ruft Holger Beeck gleich, „das passt ja prima.“ McDonald’s stellt an diesem Abend zwei neue Burger vor – mit Bio-Rindfleisch. Neuland für den Konzern und wohl auch ein Versuch, nach mäßigen Geschäftsjahren wieder Anschluss an Geschmackstrends zu finden.
Die vergangenen zwei Jahre lief es nicht so gut beim Burger-Riesen. Das Branchenblatt „Food Service“ schätzt, dass der McDonalds Umsatz 2014 um fast drei Prozent gesunken ist. Neue Ketten wie Hans im Glück, Holy Burger oder Rotkäppchen haben den Markt aufgemischt. Ihre Burger vermitteln: Ich bin gesund, ich bin im Trend und Bio. Dass man bei McDonald’s zu spät darauf reagiert hat, gibt Beeck zu: „Wir waren erfolgsverwöhnt.“ Jetzt also Bio. Eine „naheliegende Entwicklung“, findet Beeck. Dass sein Konzern beim Bio-Trend zu spät dran ist, glaubt er nicht: „Mit 1500 Restaurants ist es nicht so einfach, Bio anzubieten.“ Die Betriebe und Zulieferer müssten zertifiziert werden, das dauert.
Ab 1. Oktober kommt der Bio-Burger jetzt aber. Zumindest das Fleisch trägt das Siegel, Gemüse und Brot nicht. Weil Bio-Lebensmittel getrennt verarbeitet werden müssen, ist das für den Konzern nicht machbar.
Zwei Burger wird es geben, der erste „McB.“ ist mit Salat, Edamer, roten Zwiebeln, Tomate und Gewürzgurke belegt. Da Fleisch ist etwas trocken, das Brot ist fester und nicht schlecht, nur die Soßen lassen alles irgendwie synthetisch schmecken. Gelungener ist der „Long McB.“, der vier Wochen später auf den Markt kommt: Maasdamer, kleine rote Zwiebeln, Rucola, Tomate und Senfsoße, das passt. Im Ismaninger Restaurant bekommt man beide Burger für jeweils 5,29 Euro.
Acht Wochen sind die McB.s im Sortiment. Länger geht nicht, sagt Beeck: „Einfach, weil das Fleisch nicht reicht.“ Die Zulieferer aus Deutschland und Österreich könnten mehr nicht stemmen.
Wenn die Neuerung gut ankommt, kann sich der Konzern-Chef jedoch vorstellen, die Burger regulär anzubieten: „Damit würden wir die Landwirtschaft ein Stück weit verändern.“
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