Vom Norden in den Süden: Sylter Strom für München
SYLT/STOCKHOLM/MÜNCHEN - Die Stadtwerke München und der Stromkonzern Vattenfall bauen vor der Nordseeinsel einen gigantischen Windpark, der ab 2013 bis zu 500 000 Haushalte in der bayerischen Landeshauptsatdt mit Strom versorgen soll.
Der schwedische Strom-Konzern Vattenfall und die Stadtwerke München (SWM) wollen zusammen eine riesige Windkraft-Anlage in der Nordsee bauen. Wie Vattenfall gestern mitteilte, haben beide Seiten den Vertrag über ein Gemeinschaftsunternehmen für den geplanten „DanTysk-Windpark“ 70 Kilomter westlich von Sylt unterzeichnet. Dort sollen 80 Windturbinen errichtet werden, die künftig mindestens 500 000 Haushalte mit Strom aus Nordseewind versorgen könnten. Was das Ganze kostet, soll erst im Oktober feststehen – gilt aber noch als Formsache.
Die Stadtwerke München sehen die Kooperation mit Vattenfall als wichtigen Schritt für das erklärte Ziel, bis zum Jahr 2025 den gesamten Stromverbrauch Münchens mit Ökostrom aus eigenen Anlagen zu decken. „Wenn der Windpark DanTysk realisiert wird, haben wir das erste Ziel unserer Ausbauoffensive erneuerbare Energien erreicht“, sagte Stadtwerke-Chef Kurt Mühlhäuser. An dem geplanten Joint Venture halten die Stadtwerke München 49 Prozent und Vattenfall 51 Prozent.
„Ohne Windenergie kann unser ehrgeiziges Ziel einer klimaneutralen Stromerzeugung bis 2050 nicht erreicht werden“, sagte der Chef der deutschen Vattenfall-Tochter, Tuomo Hatakka. Allerdings müsse auch die Politik „die junge Offshore-Branche weiterhin unterstützen“, damit Risiken gemeinsam bewältigt werden können.
Alle behördlichen Genehmigungen für das Projekt liegen nach Angaben von Vattenfall vor. Voraussichtlicher Baubeginn ist 2012.
Zusammen mit den Unternehmen RWE Innogy und Siemens wollen die Münchner Stadtwerke auch 160 Windanlagen vor der walisischen Küste für insgesamt zwei Milliarden Euro bauen.
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