Vom Feld auf den Teller: So schmeckt Bayern

Schüler aus München und Straubing lernen, wie man mit regionalen Produkten kocht
München - Das „Böfflamott“ von der Oma, die „Kersch“ aus dem eigenen Garten, die „Erdäpfel“ vom Acker des hiesigen Bauern – früher, so scheint es, war eine regionale, bayerische Ernährung ganz normal. Heute dagegen kommt alles aus dem Plastikpackerl.
Stimmt natürlich nicht so ganz, weder das Eine noch das Andere. Trotzdem: Wer heute aufwächst, dem liegt die kulinarische Welt im Supermarktregal zu Füßen.
Damit der Bezug zur Herkunft der Lebensmittel, zu regionalen Lebensmitteln, zu den heimischen Speisen nicht verloren geht, hat das Wertebündnis Bayern das Projekt „Bayern schmeckt“ gegründet. Dabei hat die Initiative der Staatsregierung mit Partnern wie dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband Schülerinnen und Schüler aus München und Straubing die regionale Kost in allen Stationen erleben lassen.
Denn viele haben vielleicht schon ein Boeuf la mode, wie es richtig heißt, gegessen, genauso wie Kirschen aus dem Garten und Kartoffeln aus Bayern. Aber die ganze Kette, von der Landwirtschaft bis zum fertigen Gericht auf dem Teller haben die wenigsten miterlebt. Genau das hat das Projekt „Bayern schmeckt“ nun 76 Schülerinnen und Schülern geboten – in fünf Schritten:
Kennenlernen
Den Schülern wird das Projekt vorgestellt, die Aufgaben werden verteilt.
Exkursion
Jetzt sehen die Jugendlichen, wo das Essen herkommt. Sie besuchen Bauern, Kräutergärtner und andere Erzeuger. Sie lernen, wie Nutztiere artgerecht gehalten werden, wie saisonales Gemüse produziert und geerntet wird.
Einkaufen
Und zwar auf dem Markt, wo es regionale und saisonale Produkte zu kaufen gibt. Dass es dabei nicht alles gibt, sondern nur das, was gerade Saison hat, ist ein weiterer Lerneffekt.
Kochen
Unter Anleitung eines Sternekochs durften die Jugendlichen ihr Menü zubereiten. Das macht mit am meisten Spaß, sagen die Schüler.
Event
Ein gutes Essen gehört auch im richtigen Rahmen gegessen. Deshalb kümmern sich die Jugendlichen darum: Sie organisieren, kochen und servieren ein Essen im Pschorr am Viktualienmarkt.
Dass die Gastronomie hofft, die Schüler nicht nur für das Essen, sondern auch für das Gewerbe zu begeistern, ist klar. Tatsächlich sagen die meisten danach, dass eine Arbeit im Gastgewerbe für sie interessant wäre.