Der Viktualienmarkt wird zum Filmset: Am Dienstang beginnen die Dreharbeiten für die neue Staffel der TV-Serie "München 7".
MÜNCHEN - Wenn Sie demnächst über den Viktualienmarkt gehen, könnte es sein, dass Ihnen Christine Neubauer in grüner Schürze begegnet. Dann ist sie wieder Elfi, die resolute Standlfrau aus „München 7“, die im Revier der Polizisten Xaver und Felix, alias Andreas Giebel und Florian Karlheim arbeitet.
Ab Dienstag laufen die Dreharbeiten zu neuen Folgen von Franz Xaver Bogners Kultserie. Bogner hat einen Sonderstatus bei Christian Ude. Der OB war es, der von Anfang an die Hand über ihn gehalten hat. Denn die Serie spielt im Herzen Münchens: Rund um den Viktualienmarkt. Als einer der wenigen durfte Bogner dort drehen.
In früheren Folgen veranstaltete er auch einen Massenautoauflauf vor der Oper und ließ einen Selbstmörder vom Glockenspiel am Marienplatz springen. Nach sechs Jahren Pause dreht Bogner nun bis Ende August neue Folgen:
Die Drehorte: Das Revier der Polizisten Xaver und Felix wird wieder in der Hochbrückenstraße sein.
Im Zentrum steht das Geschehen rund um den Viktualienmarkt: im Hotel am Markt, das Xavers Schwester Irmi (Dorothee Hartinger) gehört. Und bei den Standlfrauen mit Christine Neubauer als Gemü
sedantlerin Elfi. Bogner darf in Originalständen drehen. „Meistens sind wir nicht vor neun da und nicht mehr nach 15 Uhr, da ist es zu voll“, sagt Bogner.
Bei den Standlfrauen war Bogner immer gern gesehen. „Wenn ich dort einkaufe, hab ich die letzten Jahre immer gehört: Wann kommstn wieder? Das erleichtert meine Arbeit enorm, nicht nur beim Plazieren von Schweinwerfern.“ Der Drehort Neuperlach, wo Polizist Felix Kandler herstammt, wurde gestrichen. Nicht mehr dabei ist auch die Trattoria.
Dafür erstreckt sich Xavers Einmischungsrevier in einer Folge bis in die Schwanthalerstraße. Und es kann passieren, dass ein roter Sportwagen über den Markt saust, ob
wohl man da nicht fahren darf.
„Der Xaver kauft sich dieses Auto und er fährt, wo er will. Weil er ja denkt, er hat das Hausrecht“, erzählt Bogner.
Das Duell der Frauen: Generell, so stellt Bogner fest, „ist der Vikutalienmarkrt durch Frauen geprägt“. Und im Speziellen ist Xaver der Mann der Begierde. Ihm nahe bleibt Elfi alias Christine Neubauer. Trotz ihres mehr als straffen Drehplans hat sich die Münchnerin die Zeit für die Dialekt-Rolle genommen.
„Ich hatte schon Sorge, dass sie nicht mehr will“, sagt Bogner. Allerdings werden die Zeiten härter. Elfi bekommt Konkurrenz: Monika Gruber. Bogner hatte „die Gruberin“ schon in „Der Kaiser von Schexing“ verpflichtet und verortet sie nun auf den Markt. Sie spielt eine Ex von Xaver, die nach Jahren heimkehrt und durch seine Hilfe einen Stand auf dem Markt bekommt.
Sie macht ein Bistro auf, direkt gegenüber von Elfis Stand. „Die beiden bewerfen sich durchaus auch mal mit Kisten.“ Nicht mehr dabei: Bogner wollte die Stammcrew diesmal verkleinert. „Ich hatte am Ende zu viele ständig vorkommende Personen“. Da die Trattoria als Schauplatz gestrichen ist, fehlt auch der Wirt (Claudio Caramaschi).
Vorerst nicht mehr vorgesehen ist auch Eisi Gulp als Feuerwehrler Basti. Christian Lerch als Halbweltler Zagreb bleibt dabei. Auch Luise Kinseher als Polizistin Thekla geht weiter in ihrem Revier auf Streife. Der Neuzugang: Neben Monika Gruber gibt es einen weiteren wichtigen Neuzugang.
Die sechs Jahre, die seit der letzten Folge vergangen sind, sind auch im „München 7“-Leben vergangen. In der letzten Folge war Xavers Schwester Irmi schwanger. Nun ist der Maxi sechs Jahre alt und kommt ganz nach dem Onkel. „Er ist eine Art Mini-Xaver“, sagt Bogner. Ein Schauspieler wird noch gecastet.
Der Sendeplatz: München 7 wird geadelt und kommt im Zuge der Re-Regionalisierung des ARD-Vorabends ins Erste. 14 Folgen à 50 Minuten dreht Bogner, gesendet wird im Herbst.