Verwahrloste Schulen
Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über die Zustände an Münchner Schulen.
Schimmel an den Wänden, Toiletten ohne Spülung, Duschkabinen jenseits der Ekelgrenze: So sieht es aus in unseren Schulen. Schüler, Eltern, sogar Mitglieder von Elternbeiräten schicken der AZ immer neue Fotos zu, um zu dokumentieren, welche Zustände in Münchner Grundschulen und Gymnasien herrschen. Sind das Einzelfälle? Sicher nicht. Wer selbst Kinder hat, kennt all das bereits aus Erzählungen. Und fragt sich: Muss das sein?
Sicher, für viele der Zerstörungen sind die Schüler selbst verantwortlich. Vandalismus ist ein Elend, das in allen öffentlichen Räumen zu beobachten ist, ob in der U-Bahn oder in Telefonzellen. Es gibt immer ein paar Idioten, die aus Spaß oder Langeweile etwas kaputtmachen. Doch darunter zu leiden haben alle.
Mit dem Argument, die Kinder und Jugendlichen seien ja selbst schuld, stehlen sich viele Schulen aus der Verantwortung und lassen nichts renovieren. Es darf aber nicht sein, dass in Münchner Schulen – wie berichtet – Mädchen und Buben aus Ekel den ganzen Vormittag nicht zur Toilette gehen.
Dabei sind diese Fälle ja nur ein Symptom für die Schäden und Verwahrlosungen, die in vielen Schulen anzutreffen sind. In manchen Aulen und Turnhallen sieht es aus wie im Gefängnis, in vielen Klassenzimmern bröckelt der Putz von den Wänden. Das sollten sich alle Politiker, die im Wahlkampf immer davon reden, wie wichtig „Bildung“ doch sei, einmal ansehen.
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