Versuchter Totschlag: Gewaltorgie bei Schaumparty

Versuchter Totschlag: Vier junge Männer prügeln und treten auf 27-Jährigen ein – die Täter-Familie will dem Opfer 5000 Euro als Ausgleich zahlen
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Die Angeklagten vor Gericht
John Schneider Die Angeklagten vor Gericht

MÜNCHEN - Versuchter Totschlag: Vier junge Männer prügeln und treten auf 27-Jährigen ein – die Täter-Familie will dem Opfer 5000 Euro als Ausgleich zahlen

Er entkam nur knapp dem Tod. Jürgen J. (27) wurde in der Nacht zum 29.August 2009 bei einer Schaumparty in Wielenbach nahe des Ammersees von vier Männern (20 bis 30 Jahre) zu Boden geschlagen und dann gegen Kopf und Oberkörper getreten. Das Schläger-Quartett sitzt seit Dienstag wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung auf der Anklagebank.

Den Tritten war eine Auseinandersetzung im Festzelt vorausgegangen. David S. (30) war mit seiner Freundin zur Bar des Festzelts gegangen und hatte dort versehentlich Getränke umgeworfen, die Jürgen J. für sich und seine Spezl bestellt hatte. Es kam zur Rauferei. Das Opfer kassierte dabei eine Watschn von dem Angeklagten Nico W. (24). Die prügelnden Männer wurden vom Sicherheitsdienst aus dem Zelt geschmissen.

Doch da endete die Geschichte nicht. Koch Osman K.(20) beleidigte Joachim J. vor dem Zelt mit den Worten: „Ich habe gehört, dass deine Mutter eine Prostituierte ist!“ Der ließ sich das nicht gefallen, ging zu der Gruppe seines Beleidigers und fragte: „Wer von euch will zuerst eine in die Fresse haben?“ Da landete nach der Erkenntnis der Ermittler auch schon die Faust von Osman K. in seinem Gesicht. Jürgen J. ging zu Boden.

Völlig unkontrolliert traten dann alle vier Angeklagten auf den am Boden liegenden Mann ein. Sie nahmen dabei den Tod des 27-Jährigen „billigend in Kauf“, wirft ihnen die Staatsanwaltschaft vor. Die Spezl des Opfers verhinderten Schlimmeres.

Doch auch so waren die Schläge und Tritte fast tödlich. Die linke obere Augenhöhle war ebenso gebrochen worden wie die Kiefernhöhlenhinterwand. Das Opfer erlitt zudem Hirnblutungen. Ohne intensivmedizinische Maßnahmen wäre Jürgen J. nicht mehr am Leben.

„Es tut mir leid, was ihm passiert ist. Meine Familie will Jürgen J. 5000 Euro im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs zahlen“, ließ David S. erklären. John Schneider

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