Versuchter Mord: "Gockelgehabe" unter Griechen endet blutig

MÜNCHEN Die Zeuginnen des Vorfalls schüttelten hinterher nur den Kopf über das „Gockelgehabe”, wie sie es nennen: Zwei griechische Männer waren am 19. Juni 2011 in einem Schwabinger Restaurant beim Streit um eine Frau heftig aneinander geraten. Einer zückte sein Messer und stach zu. Der 44-Jährige steht seit gestern wegen versuchten Mordes vor Gericht.
Iasson K. war bei der jungen Frau an der Bar des griechischen Restaurants abgeblitzt, wollte sich nun richtig ins Zeug legen, um ihr zu imponieren. Die Gelegenheit bekam der gebürtige Athener, als ein weiterer Gast (37) nach einem Geplänkel diese „spaßeshalber”, wie er sagt, mit Chips beworfen hatte. Die Situation war bereits geklärt, Charalampos V. S. hatte sich bei der Frau entschuldigt, als der angetrunkene Iasson K. sich einmischte.
Der vorbestrafte Koch beschimpfte sein Opfer, es kam zum Handgemenge, bei dem Iasson K. sein Messer zückte und zustach. Sein Opfer hatte das Messer laut Anklage nicht gesehen und auch die Verletzungen zunächst ignoriert. Dabei war er vier beziehungsweise zwei Zentimeter tief in Oberschenkel und seine linke Seite getroffen worden. Die Wunden bluteten stark. Er kam ins Krankenhaus.
Zunächst versuchten alle Zeugen das Geschehen als Unfall darzustellen. Der blutende Mann sei in ein Glas gefallen. Doch das kauften ihnen die Rettungskräfte nicht ab. Es wurde Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung gestellt. Tatsächlich korrigierten die Zeugen ihre Aussagen später bei der Polizei. Warum sie zunächst gelogen haben? „Aus Sorge um die Konzession des Lokals”, erklärte einer.
Der geständige Iasson K. hat sich inzwischen bei seinem Opfer entschuldigt.