Versteckt an der Isar: Das ist einer der kleinsten Biergärten in München

Die meisten können sich wohl vorstellen, dass das Dasein als Biergarten-Betreiber nicht immer einfach ist – gerade nach den vergangenen, verregneten Wochen. So spielt das Wetter auch nicht so richtig mit, als die AZ bei Christian Bade und Daniel Mizerani in der Isar-Alm zu Besuch ist. Seit 10 Jahren gibt es den Biergarten in einer Kleingartenanlage in Giesing schon.
Bis dahin war der Ort ein klassisches Vereinsheim der Kleingärtner in der Nithartstraße. Christian Bade hat in der grünen Oase unweit der Isar aber mehr gesehen. Ziel sei es gewesen, gleichzeitig einen Nachbarschaftsbiergarten und ein Ausflugsziel zu schaffen. Heute scheint das gelungen zu sein. Auch wenn die Isar-Alm vielleicht noch als Geheimtipp durchgeht, hätte man sich inzwischen eine große Stammkundschaft aufgebaut, sagt Bade.
Von der Kleingartenanlage zur Isar-Alm
Mit einem eingestaubten Kleingarten-Vereinsheim habe man nichts mehr zu tun. Zwar seien inzwischen viele junge Leute begeisterte Schrebergärtner, aber alleine davon könne man ohnehin nicht leben, sagt Bade. Neben den Kleingärtnern kommen also auch viele Besucher von außerhalb in die Isar-Alm.
Bade und Mizerani sei es wichtig, die Biergarten-Tradition aufrechtzuerhalten. "Wir sehen es gerne, wenn sich die Leute ihre Brotzeit mitbringen", sagt Bade. Heuer nicht unbedingt selbstverständlich – gerade in kleineren Biergärten. "Diese Tradition ist wunderschön und wichtig aufrechtzuerhalten."

Moderne Ansätze, aber Biergarten-Tradition
Trotzdem geht man in der Isar-Alm vieles auch etwas anders und zeitgemäß an. Die Speisen sind allesamt in Bio-Qualität. Das Fleisch kommt zum Beispiel von der Metzgerei Herrmannsdorfer. Auch stehen auf der Karte viele vegane Gerichte wie Linsencurry (12,80 Euro) oder vegane Currywurst mit Pommes (12,90 Euro). "Wir stellen uns jedes Jahr aufs Neue darauf ein, was die Menschen wollen", sagt Bade. Daher habe man in diesem Jahr das vegane Angebot noch einmal vergrößert. Die Halbe Helles von Hofbräu kostet in der Isar-Alm 4,80 Euro und der Kaffee aus der Siebträgermaschine 2,90 Euro.
"Sommer in München bleibt eine Herausforderung"
Der Biergarten hat rund 120 Sitzplätze, direkt auf einer Wiese. Teilweise sind die Tische überdacht, aber freilich ist der Betrieb der Isar-Alm sehr vom Wetter abhängig. "Der Sommer in München ist und bleibt eine Herausforderung", sagt Bade. Gerade für ein Lokal, das nicht zentral in Schwabing liege und nicht unbedingt viel Durchlaufpublikum habe, seien regnerische Tage wie die der letzten Wochen besonders hart. Trotzdem könne man inzwischen gut auf Wetterschwankungen reagieren.
"An schlechten Tagen bereiten wir dann die Speisen vor", sagt Bade. Wer einmal da war, wüsste zudem, dass man in der Isar-Alm auch bei Regen gut unter der Pergola sitzen kann. "Bier, Café und Kuchen bekommt man hier eigentlich immer", sagt Daniel Mizerani, der seit 2023 als Geschäftspartner dabei ist. Wenn es richtig schüttet, sollte man aber lieber vorher anrufen.

Freilich ist es bei sonnigem Wetter schöner. Der August sei der beste Monat, sagt Bade. "Da sind die Leute entspannt durch die Ferien", glaubt der Gastronom. Gerade abends, wenn in dem Biergarten die Laternen auf dem Tisch brennen und die bunten Lichterketten leuchten "hat man das Gefühl, man sitzt zusammen in einem Garten – das ist die schönste Zeit", sagt Bade. Auch wenn der Sommer in München wettertechnisch oft Kapriolen schlägt – wer sich auf den Weg zur Isar-Alm macht, wird belohnt.
Isar-Alm, Nithartstraße 8; Mo. bis Fr. 16 bis 22 Uhr, Sa. und So. 12 bis 22 Uhr; keine Reservierungen möglich, nur Barzahlung