Versicherung mit fingierten Verkehrsunfällen getäuscht

Zwei Versicherungsbetrüger stehen seit Donnerstag vor dem Münchner Landgericht. Die Kaufleute sollen Verkehrsunfälle provoziert und fingiert haben, um von der Versicherung Geld zu kassieren.
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Dieses trio steht vor Gericht: Sie sollen Unfälle fingiert haben
AZ Dieses trio steht vor Gericht: Sie sollen Unfälle fingiert haben

MÜNCHEN - Zwei Versicherungsbetrüger stehen seit Donnerstag vor dem Münchner Landgericht. Die Kaufleute sollen Verkehrsunfälle provoziert und fingiert haben, um von der Versicherung Geld zu kassieren.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern im Alter von 57 und 47 Jahren gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und Anstiftung eines Sachbearbeiters zur Untreue vor.

Wegen Beihilfe mitangeklagt ist eine 40-jährige Rechtsanwältin, die in einigen der insgesamt 37 Fälle die ungerechtfertigten Ansprüche geltend machte. Die Versicherung wurde von 2002 bis 2005 um knapp 1,1 Millionen Euro geschädigt.

Aufgedeckt worden war der Schwindel durch eine interne Prüfung bei der betroffenen Versicherung. Der Schadenssachbearbeiter, der gegen Entgelt alle Fälle abgewickelt hatte, gestand als erster. Er wurde in einem eigenen Prozess bereits zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

Die jetzt Angeklagten räumten über ihre Anwälte die Taten ein. Vorausgegangen war ein Gespräch zwischen den Prozessbeteiligten, bei dem das Gericht dem Trio im Falle von Geständnissen Bewährungsstrafen in Aussicht stellte. Die drei waren im März 2007 festgenommen und gegen Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden.

Laut Anklage hatte der bereits verurteilte Schadenssachbearbeiter zunächst mit dem ältesten Angeklagten vereinbart, nicht bestehende Forderungen gegen die Versicherung zu begleichen. Er habe die ihm übergebenen Fälle bevorzugt behandelt und das Geld ohne Prüfung überwiesen. Im Jahre 2003 stieß der 47-Jährige zu den beiden.

Die damals gerade erst zugelassene Anwältin wurde vom zwölften Unfall an eingeschaltet. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hat sie „zumindest billigend in Kauf genommen“, dass die von ihr geltend gemachten Ansprüche nicht gerechtfertigt waren. In zwei Fällen habe sie auch für sich selbst Regulierung von Unfallschäden gefordert, die auf dem Firmengelände des 57-Jährigen verursacht worden waren.

Der Prozess dauert an.

dpa

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