Verschwundene Surf-Welle: Mini-Surfbrett soll Eisbach-Rätsel lösen
Die gute Nachricht zuerst: Auf dem Eisbach schippert ein rot-grünes Surfbrett. Die schlechte Nachricht: Zum Surfen ist das Brett unbrauchbar - dafür kann es für die Surfer umso nützlicher sein.
Am Donnerstagvormittag nahmen Forscher der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg mithilfe des Brettes Messungen vor, die für die Wiederbelebung der Welle hilfreich sein sollen. Den von der fehlt noch immer jegliche Spur.
"Unterwassersituation aufklären": Hamburger Forscher am Eisbach zugange
Aber was genau treiben die Forscher aus dem hohen Norden am Eisbach? Die Messungen sollen insbesondere dazu führen, „die Unterwassersituation beim Eisbach aufzuklären“, berichtet das Baureferat.
Der TUM-Professor für Hydrologie, Markus Disse, wird da etwas konkreter: „Das kleine Surfbrett misst wohl die Wassertiefe und flächendifferenziert die Fließgeschwindigkeit.“
Das Brett ist mit einem Motor ausgestattet und wird über ein Tablet gesteuert. Mit einem Seilzug hängt das Brettchen an einem Seil, das über die Querseite des Eisbachs gespannt ist. So schippert das Brettchen hin und her.
Verantwortlich für die Messungen ist Prof. Dr.-Ing. Mario Oertel. Er ist Leiter des Lehrstuhls für Wasserbau an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg, wie das Baureferat bestätigt. Er war gemeinsam mit drei Mitarbeitern vor Ort. Dass Oertel und sein Team anrücken sollten, sei „kurzfristig“ beschlossen worden.
Messungen an der Eisbachwelle: Wo die Surfer jetzt unterwegs sind
Wie geht es nach den Messungen weiter am Eisbach? Die Datenerfassung soll, so das Baureferat, nur den Donnerstag über andauern. „Wenn die Ergebnisse vorliegen, werden die nächsten Maßnahmen festgelegt.“
Für diese eintägige Messung sind die Hamburger Forscher extra knapp 800 Kilometer angereist. Dabei ginge es doch viel unkomplizierter. Auch an der Münchner TUM gibt es einen Lehrstuhl für Wasserbau, den Professor Dr. Nils Rüther inne hat. Nachfrage beim Baureferat. „Mittlerweile gibt es in Deutschland mehrere fachlich in diesem Bereich hochqualifizierte und geeignete Institute“, heißt es da. Bei der Vergabe entschied das Baureferat „nach den städtischen Vergaberichtlinien“.
Aufs Wellenreiten muss trotzdem niemand verzichten. Viele Surfer zieht es auf die kleine Schwester-Welle des Eisbachs, die Dianabadschwelle (E2).
Und: Der o2-Surftown in Hallbergmoos (Lkr. Freising, etwa eine halbe Autostunde vom Eisbach entfernt) hat nun verkündet, Eisbach-Surfern bis Ende November eine kostenlose Übungsstunde zu ermöglichen. Voraussetzung dafür ist ein Foto, das die Person am Eisbach, der Floßlände oder E2 zeigt.
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