Verkehrstote in München: Das Ziel ist die Null – und noch weit entfernt

Das Mobilitätsreferat stellt seine Pläne vor, um Münchens Straßen noch sicherer zu machen.
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Ein „Ghostbike“ in einer Ausstellung im Verkehrszentrum des Deutschen Museums zu sehen. Die weißlackierten Fahrräder stehen an Stellen, an denen Radler tödlich verunglückt sind.
Ein „Ghostbike“ in einer Ausstellung im Verkehrszentrum des Deutschen Museums zu sehen. Die weißlackierten Fahrräder stehen an Stellen, an denen Radler tödlich verunglückt sind. © Sven Hoppe/dpa

"Hinten muss die Null stehen!“ Diese legendäre Parole eines Gelsenkirchener Fußball-Trainers taugt auch als Motto für das Projekt "Vision Zero" des Münchner Mobilitätsreferats. Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten auf Null zurückzuschrauben.
Wie das gehen soll, ist jetzt Thema des Beschlussentwurfs zum Fortschrittsbericht 2024 des Verkehrssicherheitskonzepts. Am Mittwoch geht der Entwurf in den Ausschuss, zuvor stellen Mobilitätsreferent Georg Dunkel und Matthias Mück (Koordinator Verkehrssicherheit) das Konzept vor.

Helsinki hat es geschafft

Zur Geschichte: Die Idee zu Vision Zero kommt aus Schweden und wird dort seit über 15 Jahren verfolgt. 2018 zieht München mit einem Stadtratsbeschluss nach. Ein Vorbild: Helsinki. In der finnischen Hauptstadt wurde Vision Zero, also null Verkehrstote, erreicht.


Davon ist München noch weit entfernt. Warum? "Vision Zero ist kein Sprint, sondern ein Marathon", gibt Dunkel auf AZ-Nachfrage zu bedenken. Die Strategie muss langfristig verfolgt werden, so habe es auch in Helsinki funktioniert.


In München gibt es aber im Schnitt immer noch 16 Verkehrstote pro Jahr. Heuer sind es bislang sogar schon 19. Zwei Drittel der Todesopfer waren zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs gewesen. Zuletzt sorgte der schwere Unfall in Milbertshofen, bei dem zwei Pkw-Insassen starben, für Schlagzeilen.

So löste man das Problem Müllerstraße

Was kann die Stadt tun? Zunächst einmal herausfinden, wo Unfallschwerpunkte liegen und diese dann entschärfen. Ein Beispiel ist die lange Kurve in der Müllerstraße. Hier kam es immer wieder zu Unfällen, weil Radler in den Trambahn-Gleisen hängenblieben. Unter anderem mit der Wegnahme von Parkplätzen und einem absoluten Halteverbot wurde die Gefahr gebannt.


Bei Straßen, die zum Rasen einladen und deren Umbau zu teuer käme, setzt das Referat auf Kontrollen. Stationäre Geschwindigkeitskontrollen, so die Erfahrung, funktionieren, um Raser zu disziplinieren. Der Ausbau der Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, die Entschärfung von problematischen Kreuzungen, aber auch Verkehrskampagnen, die die gegenseitige Rücksicht erhöhen sollen, gehören zum Konzept.

"Bringzonen" für Schulkinder

Neu ab 2026 sind die "Schulstraßen" an zwei Schulen in Trudering-Riem. Die Straßen davor werden gesperrt. Die Elterntaxis lassen die Kinder stattdessen in sicheren "Bringzonen" in Nebenstraßen raus.

Ein weiterer Schritt, so die Hoffnung des Referats, damit langfristig auch in Münchens Verkehr die Null steht.

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  • Ch_Muc vor 2 Minuten / Bewertung:

    Das Bild mit dem Gostbikes:
    Gostbikes habe ich öfters gesehen, beim Radeln. Ich habe nach einem Map gesucht und gefunden.
    https://umap.openstreetmap.de/de/map/ghostbikes-munchen_90263#11/48.1407/11.5332
    Berührt man den blaue Punkt, erhält man kurze Informationen.
    Es gibt Stellen, die übersichtlich sind, und trotzdem jemand gestorben ist.

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