Vergewaltigung als Rache: Drei Männer vor Gericht

Ihre Freundinnen wollten sie verlassen, da drehten sie durch: Vor dem Landgericht München begannen an einem Tag drei Prozesse gegen Liebhaber, die ihre Ex-Freundinnen missbrauchten.
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J. S. Schneider Illustration

Ihre Freundinnen wollten sie verlassen, da drehten sie durch: Vor dem Landgericht München begannen an einem Tag drei Prozesse gegen Liebhaber, die ihre Ex-Freundinnen missbrauchten.

MÜNCHEN Die (Beziehungs-) Geschichten ähneln sich, die Anklagen auch: wegen Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung sind seit gestern drei Männer angeklagt, die laut Staatsanwalt nicht damit fertig wurden, dass sich ihre jeweiligen Partnerinnen von ihnen bereits getrennt hatten oder dies beabsichtigten.

Besonders brutal ging dabei Martin R. (32) vor. Der Lkw-Fahrer gestand, seine sechs Jahre jüngere Ex-Freundin – sie hatte sich ein halbes Jahr zuvor von ihm getrennt – im März stundenlang vergewaltigt zu haben. Die beiden teilten trotz der Trennung noch eine Wohnung in Kirchheim. Der 32-Jährige räumte ein, der 26-Jährigen die Kehle zugedrückt und sie dann mit einem zerrissenen Laken ans Bett gefesselt zu haben.

Laut Anklage soll er seinem Opfer mit dem Tod gedroht und es mehrfach vergewaltigt haben. Er habe die Frau auch mit einem Skalpell bedroht und angekündigt, er werde ihr Zunge und Ohren abschneiden.

Der Kirchheimer legte zu Beginn der Verhandlung ein knappes Geständnis ab. „Es tut mir leid“, flüsterte er kaum hörbar. Ihm wurde aufgrund des Geständnisses, das seinem Opfer die Aussage vor Gericht erspart, eine Strafe von höchstens sechs Jahren und drei Monaten in Aussicht gestellt.

Das Martyrium seiner Ex-Freundin dauerte Stunden. Erst dann verließ er die Wohnung, floh mit dem 3er-BMW seiner Ex-Freundin. Martin R. muss sich daher zusätzlich wegen Freiheitsberaubung verantworten. Die 26-Jährige wurde laut Anklage erst frühmorgens von einer Freundin befreit.

Auch im Fall Yusuf C. war der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft nicht über die Trennung von seiner Freundin hinweg gekommen. Immer wieder bedrohte, beleidigte er sein Opfer. In einem Fall vergewaltigte er die Putzfrau. Wie bei Martin R. ein besonders schwerer Fall, da der 52-Jährige laut Anklage ein Messer benutzte, um die Frau einzuschüchtern.

Auch Franz S. (40), der dritte angeklagte Liebhaber, benutzte ein Messer, um seiner trennungswilligen Freundin zu drohen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Kraftfahrer vor, am 10. Mai 2007 seine Freundin nach einem Streit mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen zu haben. Dann verwüstete der Rasende die Wohnung, zerschnitt die Kleider seiner Lebensgefährtin.

Das Messer hielt er ihr dann an den Hals, drohte erst sie, dann sich umzubringen, damit sie im Himmel vereint seien. Kurz darauf - das Messer lag immer noch in Reichweite – vergewaltigte er sein Opfer. Der Prozess wird fortgesetzt. John Schneider

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