Vereitelter Anschlag auf Schule – Jugendliche bleibt in Psychatrie

Ein Streit an der Schule ist womöglich das Motiv für den vereitelten Sprengstoffanschlag eines Jugendlichen auf das Gymnasium in Germering bei München. Der Sprengsatz war angeblich harmlos.
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Das Carl-Spitzweg-Gymnasium in Germering: Ein Schüler wollte es in die Luft sprengen.
az Das Carl-Spitzweg-Gymnasium in Germering: Ein Schüler wollte es in die Luft sprengen.

GERMERING - Ein Streit an der Schule ist womöglich das Motiv für den vereitelten Sprengstoffanschlag eines Jugendlichen auf das Gymnasium in Germering bei München. Der Sprengsatz war angeblich harmlos.

Ein Psychiater soll Martin D. (Name geändert) untersuchen. Solange bleibt der 17-jährige Gymnasiast in der Psychiatrie in Haar. Der Musterschüler hatte nach einem Streit am Wochenende angekündigt, er wolle seine Schule in die Luft sprengen (AZ berichtete).

Mit einem ziemlich mulmigen Gefühl gingen die Schülerinnen und Schüler des Carl-Spitzweg-Gymnasium am Montagmorgen zum Unterricht. Viele hatten Angst, dass irgendwo noch ein unentdeckter Sprengsatz lauern könnte. Doch dann gab Schulleiter Georg Gebhard bei einer eilends einberufenen Vollversammlung Entwarnung. Alles sei abgesucht worden. Außer jenen Glasbehälter mit einer zunächst unbekannten Flüssigkeit im Werkraum habe man nichts gefunden.

Martin D. soll das Gemisch mit einem Bunsenbrenner erhitzt haben, offenbar um eine Explosion auszulösen. Nach AZ-Informationen steht inzwischen fest, dass die Substanz harmlos ist. Angeblich handelt es sich um Spülmittel mit Traubenzucker. Hans-Peter Kammerer, Sprecher des Polizeipräsidiums in Ingolstadt, bestätigte die Informationen nicht. Die Laboruntersuchungen des LKA seien noch nicht abgeschlossen.

Nach einem Streit während einer Theaterprobe hatte Martin D. offenbar durchgedreht. Der Direktor schickte den Musterschüler nach Hause. „Es gab Differenzen innerhalb der Technikergruppe“, sagt Georg Gebhard. Dabei ging es offenbar um einen Computervirus.

Für Mittwoch verabredete der Schulleiter ein klärendes Gespräch mit dem 17-Jährigen. Doch so weit kam es nicht. Martin D. rief noch am Samstagabend einen Freund an, dem gegenüber er ankündigte, er wolle die Schule in die Luft jagen.

Martin D. wurde in der Nacht auf dem Schulgelände festgenommen. Sofort lief eine groß angelegte Suchaktion nach dem Versteck des vermeintlichen Sprengsatzes an. „Man musste aufgrund der Umstände von einer ernsten Situation ausgehen“, betont Hans-Peter Kammerer.

Martin D. wird vorerst in der Psychiatrie bleiben. „Der Schüler ist noch nicht vernehmungsfähig, sagte Oberstaatsanwältin Andrea Titz über den Gesundheitszustand des 17-Jährigen. rah, akk

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