Verdi-Chef droht mit großem Streik

10.000 Münchner gingen auf die Straße um für höhere Löhne zu demonstrieren. Verdi-Chef Bsirske drohte mit einem unbefristeten Streik.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
"Ich bin nicht faul - drum bin ich's wert", findet dieser Streikende.
Daniel von Loeper 4 "Ich bin nicht faul - drum bin ich's wert", findet dieser Streikende.
Die Polizei spricht von zehntausend Demonstranten am Münchner Odeonsplatz.
Daniel von Loeper 4 Die Polizei spricht von zehntausend Demonstranten am Münchner Odeonsplatz.
Die Streikenden fordern bessere Bezahlung im öffentlichen Dienst. 6,5 Prozent mehr fordert die Gewerkschaft Verdi.
Daniel von Loeper 4 Die Streikenden fordern bessere Bezahlung im öffentlichen Dienst. 6,5 Prozent mehr fordert die Gewerkschaft Verdi.
Eine Einigung ist nicht absehbar. Bsirske: "Was die Arbeitgeber bisher auf den Tisch gelegt haben, ist
programmierter Reallohnverlust."
Daniel von Loeper 4 Eine Einigung ist nicht absehbar. Bsirske: "Was die Arbeitgeber bisher auf den Tisch gelegt haben, ist programmierter Reallohnverlust."

Zehntausend Münchner gingen auf die Straße um ihren Forderungen nach höheren Löhnen Nachdruck zu verleihen. Frank Bsirske, der Chef der Gewerkschaft Verdi, drohte mit einem unbefristeten Streik.

München – Mit der zweiten Warnstreik-Welle innerhalb von zwei Wochen erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck auf die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst für eine kräftige Lohnerhöhung. In Bayern beteiligten sich am Dienstag geschätzt 19 500 Menschen an den Protesten. Verdi-Chef Frank Bsirske bekräftigte bei einer Kundgebung auf dem Münchner Odeonsplatz seine Drohung eines großen Streiks.

In München waren nach Polizeischätzung zeitweise bis zu 10 000 Menschen auf der Straße, in Nürnberg nach Verdi-Angaben etwa 9500. Anders als in anderen Bundesländern war der öffentliche Nahverkehr in Bayern nicht beeinträchtigt. Stattdessen blieben vielerorts die Kindergärten geschlossen, die Mülltonnen ungeleert und die Straßen nicht gekehrt. Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund zwei Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Kommunen und beim Bund 6,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro. Die Arbeitgeber bieten bisher für zwei Jahre gut 3,3 Prozent – was im Jahresschnitt auf ein Plus von etwa 1,7 Prozent hinauslaufen würde.

„Was die Arbeitgeber bisher auf den Tisch gelegt haben, ist programmierter Reallohnverlust. Das liegt noch unter dem Inflationsausgleich“, sagte Bsirske dazu auf dem Münchner Odeonsplatz. Kräftige Lohnerhöhungen seien in diesem Frühjahr nicht nur ein Gebot der sozialen Gerechtigkeit, sondern auch ein Gebot der ökonomischen Vernunft. „Je düsterer die Konjunkturaussichten im europäischen Umfeld, desto wichtiger wird, was auf dem deutschen Binnenmarkt passiert“, betonte Bsirske.

Beide Kundgebungen in München und Nürnberg waren aus Gewerkschaftssicht ein voller Erfolg, weil mehr Teilnehmer kamen als erwartet. „Es hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Wir wollten ein Achtungszeichen setzen und es ist ein Paukenschlag geworden“, sagte Harry Roggow von Verdi Mittelfranken zur großen Zahl von Demonstranten in Nürnberg.

Die Gewerkschaft organisierte einerseits den Streik und traf andererseits Vorsorge, damit in bestreikten Kindergärten nicht Kinder unvorbereitet auf der Straße standen. „Wir haben aber Notdienste für Eltern eingerichtet, die trotz unserer vorherigen Information nicht mitbekommen haben, dass gestreikt wird“, sagte Vize-Landesbezirkschef Norbert Flach.

 

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.