Vattenfall: Energiewende kostet 200 Milliarden Euro
Die Energiewende wird in den kommenden Jahren bis zu 200 Milliarden Euro verschlingen, warnte Vattenfall beim 6. Europäischen Energiekongress in München.
München – Die Energiewende in Deutschland wird nach Einschätzung von Tuomo Hatakka, Chef von Vattenfall Europe, in den nächsten zehn Jahren Investitionen von 150 bis 200 Milliarden Euro notwendig machen. „Einfach wird das nicht“, sagte der Manager am Montag in München beim 6. Europäischen Energiekongress.
Als Investor werde „man schon nachdenklich“ angesichts der Proteste gegen Großprojekte wie Stuttgart 21. „Wenn man es ernst meint mit der Energiewende, muss man auch für verlässliche Rahmenbedingungen sorgen“, forderte Hatakka.
Der Vattenfall-Manager geht von steigenden Strompreisen und einer wachsenden Abhängigkeit von Stromimporten aus. Bei diesen Importen werde es sich auch häufig um Kernenergie handeln, sagte Hatakka.
Als „Riesenherausforderung“ bezeichnete er den Ausbau der Netzinfrastruktur, die heute nicht auf Schwankungen eingestellt sei, künftig aber den unregelmäßig zur Verfügung stehenden Strom aus erneuerbaren Quellen einspeisen müsse.
Kritik auch von Eon
Der Vorstandsvorsitzende der Eon Energie AG, Ingo Luge, kritisierte mit Blick auf hohe Einspeisungsvergütungen gerade für Solarstrom, dass Markt und Wettbewerb „nicht mehr selbstverständlich“ die Energiewirtschaft lenkten. „Es kann nicht unser Ziel sein, immer mehr Kapazitäten aus dem Markt heraus zu nehmen“, sagte er. Eon wolle seinen Beitrag zur Energiewende leisten.
Klar sei aber auch, dass erneuerbare Energiequellen die Versorgung „auf absehbare Zeit nicht leisten können.“
- Themen:
- Eon AG