Urteil: 6.000 Euro für Taxifahrt

Weil ein Student 10,50 Euro nicht zahlen konnte, verletzte er auf der Flucht den Taxi-Fahrer. Nun steht er wegen räuberischer Erpressung vor dem Münchner Schöffengericht.  
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Student Michael von H. (24) vor dem Münchner Schöffengericht. Er bereute die Tat: "Es tut mir leid."
Torsten Huber Student Michael von H. (24) vor dem Münchner Schöffengericht. Er bereute die Tat: "Es tut mir leid."

Weil ein Student 10,50 Euro nicht zahlen konnte, verletzte er auf der Flucht den Taxi-Fahrer. Nun steht er wegen räuberischer Erpressung vor dem Münchner Schöffengericht.

München - Taxler Jwad K. (44) schafft keine Nachtschicht mehr, lässt nur noch alte Leute oder Frauen ins Auto: „Ich kriege Schweißausbrüche, wenn junge Männer bei mir einsteigen wollen. Ich weigere mich, sie zu befördern.“

Schuld ist Student Michael von H. (24). Er wollte die Taxirechnung von 10,50 Euro nicht bezahlen, verletzte Jwad K. an den Armen und Beinen, um zu flüchten. Jetzt stand er wegen räuberischer Erpressung vor dem Münchner Schöffengericht. „Es tut mir leid. Ich hatte zu viel getrunken. Bei mir hat sich ein dummer Schalter umgelegt, der mich zur Flucht bewegt hat“, sagte der Student für Angewandte Medienwirtschaft.

Er erinnerte sich: „Ich war am Abend bei einem Freund. Wir haben gekocht, Bier getrunken.“ Um Mitternacht sind sie wir in die „089-Bar“ am Maximiliansplatz. Sie tranken Wodka mit Red Bull. Am 10. März 2011, gegen 3Uhr setzte sich der Angeklagte in die Tram. Den Umstieg in die Linie 21 schaffte er noch. Dann schlief er ein, wachte in Moosach wieder auf. Seine WG liegt in der Nähe vom Leonrodplatz.

„Ich nahm ein Taxi. Da ich kein Geld hatte, wollte ich nach der Fahrt zur Bank, um den Fahrpreis zu zahlen“, so der Angeklagte (Anwalt Michael Csüros). Aber der spuckte keinen Cent aus. „In Panik lief ich weg.“ Laut Anklage sprang der Student bei der Verfolgung auf Jwad K., brachte ihn zu Boden. K. verletzte sich am Knie, konnte nicht mehr laufen. Michael von H. wurde durchs Bank-Video als Täter überführt.

Mildes Urteil: 2600 Euro Schmerzensgeld an das Opfer und 1800 Euro Geldstrafe. Plus Verfahrenskosten hat ihn der Fall unterm Strich 6000 Euro gekostet.

 

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