Chaos im Berufsverkehr: Darum verschwinden auf einmal Busse aus der digitalen Anzeige

Im 62er-Bus ist wie auf vielen anderen Linien derzeit Geduld gefragt im Berufsverkehr. Wie die MVG das erklärt.
Felix Müller
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Eigentlich gilt hier ein Sechs-Minuten-Takt: eine Abfahrtstafel am Herzog-Ernst-Platz vergangene Woche.
Eigentlich gilt hier ein Sechs-Minuten-Takt: eine Abfahrtstafel am Herzog-Ernst-Platz vergangene Woche. © privat

Letzte Woche war wieder so eine Woche. Mal kommt der 62er eine Viertelstunde nicht, mal 20 Minuten, mal verschwindet er plötzlich von der digitalen Abfahrtsanzeige, dann fahren drei Busse Stoßstange an Stoßstange direkt hintereinander an der Haltestelle ein. Eigentlich sollten die Busse, die zwischen Ostbahnhof und Rotkreuzplatz quer durch die Innenstadtviertel fahren, im Berufsverkehr alle sechs bis sieben Minuten kommen. Mit der Realität hat das nur sehr selten etwas zu tun.

Ärgerlich für die Fahrgäste, von denen sehr viele zu spät in Büro, Schule, Uni oder beim Arzt auftauchen dürften. Doch ist Besserung in Sicht?

Probleme bei den Bussen im Berufsverkehr: Das sagt die MVG

Die AZ hat der MVG Fragen zur Situation bei den Bussen gestellt. Aktuell sei der Krankenstand bei den Fahrern "etwas erhöht", erklärt ein Sprecher. "Gerade kurzfristige Krankmeldungen können nicht immer kompensiert werden." Insgesamt habe sich die Personalsituation durch die Ausbildung neuer Fahrer aber "stabilisiert" und man rechne mit einer "Verbesserung in den nächsten Monaten". Die vielen Probleme auf der Linie 62 begründet er mit dem langen Fahrtweg.

Die Probleme: Baustellen, Verkehrsüberlastungen und Störungen

"Die Linie 62 führt einmal durch die gesamte Stadt", so der Sprecher. "Gerade in der Innenstadt treten durch Baustellen, Verkehrsüberlastungen und andere Störungen Verspätungen auf", so der Sprecher.

Warten ist hier an der Bushaltestelle Poccistraße angesagt.
Warten ist hier an der Bushaltestelle Poccistraße angesagt. © privat

Und warum sind die digitalen Anzeigen an den Haltestellen so unzuverlässig – dass eben noch angezeigte Busse einfach verschwinden oder die Anzeige zehn Minuten lang auf einer angeblichen Abfahrt in fünf Minuten verharrt, ist für die Fahrgäste schließlich zusätzlich nervig?

"Wenn ein Fahrzeug im Stau hängen bleibt, bleibt die Anzeige zunächst stehen", sagt der Sprecher. "Und das gegebenenfalls auch mehrere Minuten, bis sich das Fahrzeug weiter bewegt oder das Fahrzeug durch die Leitstelle anders disponiert wird." Werde die Fahrt dann beispielsweise wegen der Verkehrslage gekürzt, dann verschwindet der Bus von den Anzeigetafeln.

Die MVG verweist auf ihre App – auf den Smartphones können Fahrgäste sich wie berichtet inzwischen die Position der Fahrzeuge live ansehen. Und dann erahnen, wie schnell ihr Bus an der Haltestelle ankommt. Oder in vielen Fällen wohl eher: wie langsam.

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  • gubr vor 13 Minuten / Bewertung:

    Immer wieder dieses Fahrdadgerede von einigen Hardcore-Radlern. Die wollen einfach nicht verstehen, dass die überwiegende Mehrzahl, also über 90% der Leute nur bei schönem waren Wetter fahrradfahren wollen. All diese Leute fühlen sich einfach unwohl, bei Nieselregen oder Temperaturen unter 12 Grad das Rad zu nehmen. Wer das nicht glaubt, soll sich einfach die Zählung am Isarror anschauen, wenn ihm der Blick vor die eigene Haustüre nicht reicht. Das Fahrrad ist also mitnichten ein ganzjährig taugliches Verkehrsmittel für die Allgemeinheit. Man kann den Standverkehr nicht nur an den wenigen Hardcoreradlern ausrichten, die bereit sind bei jedem Wetter und jeder Temperatur zu fahren.

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  • Witwe Bolte vor 18 Minuten / Bewertung:

    Ein paar Minten Busverspätung nerven mich nicht so sehr wie ein voller Bus mit keuchenden Virenschleudern, ins Handy Plärrende, Müffelnde oder dauerschreiende Kleinkinder.

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  • Bob2 vor 21 Minuten / Bewertung:

    Wenn ein Bus aus der Anzeigetafel verschwindet , habe ich oft erlebt, liegt es nicht am Stau und nicht am Individuellen Verkehr , sondern daran daß Busfahrer fehlen. Alle träumen von ÖPNV, aber möchtet ihr am Wochenende oder am Abend oder am Nachmittag arbeiten?
    Gänzlich ohne Individuell Verkehr wäre die Lage um Vielfaches schlimmer! Wahrscheinlich hätten wir das 10-20 fache Aufkommen an Fahrgästen aber keinen Fahrer mehr. Und was Stau anbetrifft, hat jemand schon oben geschrieben. Rote Welle lässt grüssen! So siehts aus.

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