Unwetter über München: Die Bilanz der Feuerwehr
München - Bäume auf den Straßen, Bäume und Äste auf Gehwegen, vollgelaufene Keller, Pkw steckt in überschwemmter Straßenunterführung, so lauteten einige der Einsatzstichworte für die Kräfte der Feuerwehr München am Freitagabend bis spät in die Nacht. Im ganzen Stadtgebiet waren die Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr München unterwegs.
Glücklicherweise kann vermeldet werden, dass kein einziger Personenschaden aufgrund des Unwetters zu beklagen ist. Durch die Integrierte Leitstelle München wurden zusätzlich zu den Einsätzen im Stadtgebiet noch etwa 80 Einsätze für den Landkreis München disponiert.
Aufgrund des starken Unwetters wurden mehrere Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr zur Überlandhilfe ins Umland der Landeshauptstadt angefordert. So wurde der Großraumrettungswagen zur Unterstützung bei Einsatzstellen in Bad Aibling sowie zum Chiemsee-Summer-Festival in Übersee alarmiert. Bei beiden Einsätzen wurde die Besatzung des Fahrzeugs nicht tätig und konnte zügig wieder abrücken.
Der Kran der Berufsfeuerwehr sowie ein Hilfeleistungslöschfahrzeug wurden zur Unterstützung nach Putzbrunn alarmiert. Dort war ein Baum auf ein Hausdach gestürzt und musste mit Unterstützung des Krans beseitigt werden. Im Laufe des Samstagvormittags werden noch kleinere Einsatzstellen abgearbeitet.
Zwei außerordentliche Einsätze hob die Feuerwehr in ihrem zusammenfassenden Bericht am Samstagabend allerdings hervor.
Birke verliert den Halt
Eine etwa 25 Meter hohe entwurzelte Birke war eine der letzten Nachwehen des Unwetters. Am frühen Samstagmorgen bemerkte ein Hausbewohner im Häherweg in Trudering-Riem, dass eine Birke in seinem Garten durch den Sturm den Halt verloren hat und gegen sein Hausdach gedrückt wurde.
Der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr entschied, den Baum nicht in diesem Zustand zu belassen: Gut gesichert durch einen Feuerwehrkran wurde der Baum abgeschnitten und sicher auf den Erdboden gebracht. Danach wurde er am Boden in kleine Stücke zerkleinert. Die leichten Beschädigungen am Hausdach konnten von den Einsatzkräften wieder repariert werden.
Engel kurz vorm Abflug
Das Unwetter machte auch vor einer goldenen Engelsfigur in Au-Haidhausen nicht Halt. In der Versailler Straße geriet sie in etwa 45 Meter Höhe auf einem Kirchturm in Schieflage.
Die etwa 2,20 Meter hohe Kupferfigur knickte mittig ab und drohte auf den Boden zu stürzen. Weil die Statue mit der Hubrettungsbühne aber auch mit der Drehleiter der Berufsfeuerwehr nicht zu stabilisieren war, entschloss sich der Einsatzleiter den abgeknickten Teil des Engels entfernen zu lassen.
Es rückte die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr an. Die Spezialisten für schwierige Arbeiten in der Höhe entfernten das zu fallen drohende Stück des Engels mittels Trennschleifer. Anschließend glitt es per Seilzug sanft zu Boden.
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