Unverantwortlich: Frau auf Diebestour - mit Kind!

Auf Einbruchstour mit ihrer Tante musste die 13-jährige Sabrina die Spione an den Wohnungstüren verkleben und Schmiere stehen.
Torsten Huber |
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Die Angeklagte Beta S. (34) nimmt ihre Nichte Sabrina (13) mit zum Einbrechen.
Torsten Huber Die Angeklagte Beta S. (34) nimmt ihre Nichte Sabrina (13) mit zum Einbrechen.

MÜNCHEN Wie gewissenlos muss Hausfrau Beta S. (34) sein? Bei ihren Diebestouren durch München nimmt sie ihre 13-jährige Nichte Sabrina mit. Das Kind muss ihr sogar bei den Wohnungseinbrüchen helfen. Jetzt steht die skrupellose Tante, die vor ihrer Festnahme im März 2011 mit 26 Alias-Namen immer wieder vor der Polizei abtaucht, wegen schweren Bandendiebstahls vor dem Landgericht München I.

Beta S. erläutert vor Gericht ihre Wurzeln: „Ich bin eine slawische Zigeunerin und wurde in Kroatien geboren.“ Ihre Heimat verlässt sie als kleines Mädchen. „Mit meinen Eltern und drei Geschwistern sind wir nach Frankreich gezogen. Wir haben dort bei Angehörigen im Lager gelebt, wohnten in Baracken“, sagt Beta S. „Schule gab’s nicht. Es kam mal jemand ins Lager, der uns Unterricht gab.“

Drei Jahre später zieht die Familie nach Belgien. Mit 18 heiratet sie. Ihr Mann ist Heizungsbauer und das Paar hat acht Kinder. Laut Anklage soll sie mit dem Kind und einem Komplizen im Februar und April 2006 neun Einbrüche in München begangen haben. Das Trio fährt am 2. März nach München. Ihr erstes Zielobjekt ist ein Mehrfamilienhaus in Laim.

Sie klingeln gegen 16 Uhr, um festzustellen, wer nicht daheim ist. Dann nehmen sie den Aufzug ins oberste Stockwerk. Sabrina muss die Türspione der Nachbarwohnungen verkleben. Der Mann hebelt die Türen mit einem Schraubenzieher oder einem „Flipper“ auf (starke Pappe, mit der man nicht versperrte Türen leicht öffnen kann).

Die Bande betritt die Wohnung, sucht nach Wertsachen und Bargeld. Sabrina wird meist wieder vor die Tür geschickt. Sie muss Schmiere stehen, ihre Komplizen übers Handy warnen. Ihre Beute bei der Einbruchsserie: Bargeld und Schmuck im Wert von über 10000 Euro. Die Angeklagte Beta S. behauptet: „Sabrina hatte die Idee, dass wir in München einbrechen. Die Beute haben wir durch drei geteilt.“ Der Vorsitzende Richter Thomas Denz: „Das glaube ich Ihnen nicht.“ Dann wird die Angeklagte plötzlich frech: „Dann fragen Sie mich nicht!“ Der Prozess dauert an.

 

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