Unser Otter in Fukushima
Das Tier aus Hellabrunn lebt seit kurzem in der japanischen Stadt. Jetzt wird Ignaz in Sicherheit gebracht.
München/Fukushima - Eigentlich sollte sich Otter Ignaz in Fukushima ein schönes Leben machen: Zusammen mit seiner weiblichen Artgenossin „Tirol“ aus Innsbruck hatte er neben fressen, schlafen und herumlaufen vor allem eine Aufgabe: sich paaren.
Erst im Oktober 2010 war er zu diesem Zweck von Hellabrunn nach Japan umgezogen – ins Meeresmuseum Aquamarine. Das liegt direkt am Hafen von Fukushima. Beim Tsunami wurde das Gebäude überflutet und stark beschädigt. Mittendrin: Otter Ignaz aus München. Die Belegschaft des Museums konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Alle Fische verendeten jedoch in kurzer Zeit, weil die Klima- und Filtertechnik kollabierte.
Die Säugetiere hatten mehr Glück, sie überlebten und werden derzeit in Zoos und Aquarien im Süden Japans transportiert. Auch Ignaz steht eine lange Reise bevor. Um die aufwendige Aktion zu unterstützen – mehrere Hundert Tiere leben im Meeresmuseum – hat die „World Association of Zoos and Aquariums“ (WAZA) um Unterstützung gebeten.
Einer der ersten Spender ist Münchens Tierpark Hellabrunn. „Die Situation in Japan hat die ganze Welt sehr betroffen gemacht. Wir pflegen zu dem Meeresmuseum Aquamarine Fukushima gute Beziehungen, die wir durch unseren Fischotter Ignaz noch vertiefen konnten. So bekam die Katastrophe für uns eine noch konkretere und persönlichere Dimension“, sagt Hellabrunn-Direktor Andreas Knieriem. „Wir sind froh, wenigstens einen kleinen Beitrag leisten zu können, um ein Mitglied der Weltzoogemeinschaft zu unterstützen und haben uns mit einer Soforthilfe in Höhe von 1000 Euro beteiligt.“ Damit Otter Ignaz und die anderen Tiere des Meeresmuseums den Menschen in Japan – irgendwann – wieder Trost spenden können.
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