Technik trifft Mode: So revolutioniert Uniqlo das Bezahlen in München
Es ist der insgesamt zwölfte deutsche Shop des japanischen Kleidungsherstellers Uniqlo, der soeben in der Leopoldstraße 35 seine Türen aufgeschlossen hat. Seit Donnerstagmorgen können hier Münchner den schlichten Modestil aus Fernost erkunden, erfühlen und anprobieren.
Und das soll gemütlicher sein als in anderen Shops dieser Art. Auf fast 1000 Quadratmetern Ladenfläche stehen insgesamt 30 Umkleiden, zwölf davon im ersten Stock und 18 im Erdgeschoss. "Wir haben dafür auf ziemlich viel Verkaufsfläche verzichtet“, sagt eine Uniqlo-Sprecherin. Denn der Marke sei es wichtig, "dass die Kunden zum Anprobieren nicht lange warten müssen.“
Ein sinnvolles Schnellbezahlsystem
Nicht lange warten, das ist auch ein Thema beim Bezahlen. Denn neben der klassischen Kasse mit Mitarbeitern von Uniqlo gibt es hier eine Selbstbedienungskasse. Man stellt das Einkaufspaket im Ganzen in eine Kiste, ohne die Stücke einzeln über einen Scanner zu ziehen wie im Supermarkt.

Der Gesamtpreis wird sofort angezeigt, man bezahlt bei SB-Kassen ausschließlich mit EC-Karte. "Das funktioniert mit RFID-Technologie“, sagt die Sprecherin, ausgesprochen: Radio Frequency Identification. Es ist ein Trend. Schon viele Shops setzen auf dieses flotte Bezahlsystem.
Die Kollektion über zwei Stockwerke setzt jetzt natürlich voll auf kühlen Herbst und Winter. Jacken mit pflegeleichten Daunen ("Puffertech“), Mützen, Handschuhe und Schals. Zentral ist dabei der Stoff Kaschmir. Und besonders stolz ist das japanische Unternehmen auf eine Mischung aus Kaschmir und sogenanntem Heattech, einem enorm dünnen Funktionskleidungsstoff.

Schlicht, funktional und schick, teilweise mit Designer-Reihen
In Deutschland gibt es Uniqlo schon seit 2014. Der erste Shop eröffnete damals in Berlin. Heattech war immer ein wichtiger Stoff für Uniqlo. Und die Kombination mit Kaschmir ist heuer die Neuheit.
Man verzichtet hier weitgehend auf Modedesign-Namen. Punktuell wird eine Reihe beworben, wie im Münchner Erdgeschoss mit JW Anderson. Sie besteht aus Jacken, Hosen, Hemden, Pullovern, Socken und Accessoires wie Taschen.

Aber der grundsätzliche Eindruck ist: Der Kunde soll nicht unbedingt für den Designernamen zahlen, sondern aus Überzeugung bei Uniqlo schicke sowie schlichte Kleidung einkaufen. Lifewear nennen das die Japaner: "Innovation, Komfort und hochwertiges Design.“
Viele Frauen entdecken online Hosenschnitte, die sie dann im Shop anprobieren möchten
Auch interessant: Gleich am Eingang stehen einige Kleidungsstücke im linken Eck, wie etwa einige Frauen-Jeans-Modelle mit geradem Schnitt oder auch einem Hufeisen-Schnitt, nach denen explizit gefragt wird, weil sie sich im Netz so gut verkaufen. "Es kommt so oft vor, dass die Kunden genau diese Jeans wollen“, sagt die Sprecherin.

Etwa 80 Mitarbeiter hat Uniqlo für die Filiale in der Leopoldstraße 35 eingestellt. Anfang 2025 hatte überraschend die Modekette Zara ihre Filiale an dieser Stelle aufgegeben. Die Preisspanne der Kleidungsstücke wirkt fair: Von 2,99 Euro für Socken bis etwa 150 Euro für Jacken kann man hier ausgeben.
Im zweiten Stock können Kunden die schlicht gehaltenen Uniqlo T-Shirts personalisieren. Man kann sie bedrucken lassen und das Motiv auf einem Display gestalten. Es gibt aber auch druckbare Motive von Kooperationspartnern, wie Figuren mit der Farbkombination von Paulaners Spezi oder die Maus, von der Sendung mit der Maus.
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