Uni gesperrt! „Hier ist ein bewaffneter Amokläufer!“
MÜNCHEN - Ein 34-jähriger Student läuft mit Waffen über den Uni-Campus an der Schellingstraße 3. Er löst dadurch einen Polizei-Großeinsatz aus.
11.45 Uhr, Polizeieinsatzzentrale München: Eine aufgeregte Stimme ist am Handy. „Hier ist jemand vor dem Uni-Café, der läuft mit einer Waffe in der Hand rum und brabbelt so komisch vor sich her“, sagt eine junge Frau, die sich als Studentin vorstellt. Dann laufen immer mehr Anrufe bei der Polizei ein: „Hier ist ein bewaffneter Amokläufer!“
Minuten später heulen Polizeisirenen durch die Schelling- und Ludwigstraße. Auch das Sonderkommando (SEK) rückt zum Einsatzort an der Schellingstraße 3 aus. Hier sitzen die Sprach-, Literatur- und Kommunikationswissenschaftler.
Mit schusssicheren Westen und Maschinenpistolen stürmen sie die Treppe im Hinterhof zur Caféteria hoch. Der Tatverdächtige hat immer noch seine Waffe in der Hand und eine Tasche dabei. Widerstandslos lässt er sich festnehmen. Er wird zum Verhör ins Polizeipräsidium gebracht
Eine Studentin (21) erinnert sich: „Die Beamten schauten sehr ernst und waren blitzschnell. Die Straßen waren voll mit Einsatzfahrzeugen. So viel Polizei habe ich noch nicht gesehen.“
Ein junger Mann meint: „Das war völlig verrückt. Erst kamen ein paar normale Streifenwagen und dann immer mehr. Auch Polizisten in Kampfanzügen und mit vermummten Gesichtern tauchten plötzlich auf. Das war wohl das SEK. Dann habe ich nur gesehen, wie ein Mann Minuten später abgeführt wurde. Es war wie im Film.“
Der inhaftierte Täter ist 34 Jahre alt, Deutscher und Student.
Wolfgang Wenger, Chef der Polizei-Pressestelle im Präsidium München, war beim Einsatz dabei. Er sagt: „Der Mann hat drei Softair-Waffen bei sich gehabt. Eine in der Hand, die beiden anderen in einer Tasche. Mit der Waffe hat er vor sich herumgefuchtelt und irgendetwas gesagt. Was er vorhatte, wissen wir noch nicht. Der Mann wird zur Zeit vernommen.“
Torsten Huber
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