Unfallopfer spricht bei Gedenkveranstaltung zum Tramhäusl-Horror

Münchner und Münchnerinnen versammeln sich zu einer Kundgebung an der Donnersbergerstraße – Forderungen an die Politik werden laut.
Sophia Willibald
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Teilnehmer auf der Kundgebung an der Donnersbergerbrücke gegenüber des Unfallortes. Anstelle des Häusls steht dort nur noch ein Haltestellen-Schild.
Teilnehmer auf der Kundgebung an der Donnersbergerbrücke gegenüber des Unfallortes. Anstelle des Häusls steht dort nur noch ein Haltestellen-Schild. © Sigi Müller

Sieben Wochen nachdem ein Autofahrer in ein Tramhäusl an der Donnersbergerbrücke fuhr, fand am Donnerstag eine Gedenkveranstaltung am Unfallort statt. Sieben Menschen wurden bei dem tragischen Ereignis vor knapp zwei Monaten verletzt. Zwei von ihnen kamen in der Folge ums Leben. Eine 22-jährige Studentin aus China und eine 79-Jährige.

Kundgebung nach tragischem Tram-Häusl-Unfall

Mehrere Organisationen riefen zu einer Kundgebung auf, um an die Opfer zu erinnern und, um Missstände im Straßenverkehr zu benennen. Darunter der Fahrgastverband Pro Bahn, der Bund Naturschutz in Bayern, die Straßenbahnfreunde und weitere. Die Veranstaltung stand unter dem Motto: "Sicherheit vor dem Autoverkehr – Leben schützen statt gefährden!" Etwa 40 Münchner und Münchnerinnen kamen.

Augenzeugin Daniela Huber, neben ihr Benjamin Neudek vom Verein Straßenbahnfreunde.
Augenzeugin Daniela Huber, neben ihr Benjamin Neudek vom Verein Straßenbahnfreunde. © Sigi Müller

Eine von ihnen war Daniela Huber. Sie wurde bei dem Unfall selbst verletzt und las einen Tagebucheintrag vor, den sie nach dem dramatischen Ereignis verfasst hatte. In ihrer Rede schilderte sie, wie sie den Tag erlebt hat und welche Gedanken sie seither beschäftigen. Katharina Horn, Geschäftsführerin vom Bund Naturschutz Bayern Kreisgruppe München, sagte später zur AZ: "Als Daniela Huber vorlas, standen wir da und hielten die Luft an."

Benjamin Neudek vom Verein Straßenbahnfreunde: "Ich fand das unheimlich stark"

Horn erzählt, die Augenzeugin habe etwa über den quälenden Gedanken gesprochen, warum sie überlebt habe, aber eine viel jüngere Frau gestorben sei. "Das war sehr eindrücklich. Sonst gibt es meist nur technische Erklärungen, wie 'das Auto erfasste'. Das wird der Situation nicht gerecht."

Auch Benjamin Neudek vom Verein Straßenbahnfreunde München zeigte sich bewegt von der Rede: "Ich fand das unheimlich stark." Norbert Moy, oberbayrischer Vorsitzender von Pro Bahn, wies darauf hin, dass die Stadt sich mit "Vision Zero" zum Ziel gesetzt hätte, dass es in München keine Verkehrstoten und Schwerverletzten mehr geben soll. "Dafür muss die Stadt auch etwas tun", so Moy. Der Handlungsbedarf sei da. Das fand auch Katharina Horn. Sie forderte beispielsweise Poller an solchen Stellen wie der Donnersbergerstraße, damit solche Unfälle verhindert werden.

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