Und trotzdem: "Das war eine Wahnsinns-WM"

Sie haben mitgefiebert und mitgelitten: Zehntausende Fans drückten der deutschen Nationalelf am Mittwochabend in Bayern gemeinsam die Daumen – vergeblich. Riesengroß war die Enttäuschung nach dem 0:1 im WM-Halbfinale gegen Spanien.
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Alles Daumendrücken half am Ende nicht
Gregor Feindt Alles Daumendrücken half am Ende nicht

MÜNCHEN - Sie haben mitgefiebert und mitgelitten: Zehntausende Fans drückten der deutschen Nationalelf am Mittwochabend in Bayern gemeinsam die Daumen – vergeblich. Riesengroß war die Enttäuschung nach dem 0:1 im WM-Halbfinale gegen Spanien.

Beim größten Public Viewing im Münchner Olympiastadion, wo 50 000 Fans bis zur letzten Minute zitterten; auf der Wöhrder Wiese in Nürnberg, wo sich 30 000 Fans versammelt hatten; und in zahllosen Biergärten, Bars und Gaststätten. „Ich könnte heulen“, sagte der Nürnberger Fan Christian Böttcher kurz nach dem deutschen WM-Aus. Wenig später ging der Blick bei vielen allerdings schon wieder nach vorne: „Dritter werden wir jetzt aber“, sagte Kyra Babuska (20), die in der Münchner Leopoldstraße mitgefiebert und mitgezittert hatte.

Zunächst aber überwog die Enttäuschung. „Wenn man so schlecht spielt, hat man das auch nicht anders verdient“, sagte ein junger Fan in München – und seine Freundin ergänzte: „Ich könnte ausflippen.“ Das sei nicht die gleiche deutsche Mannschaft gewesen, die gegen England und Argentinien gewonnen habe, hieß es immer wieder.

Nach dem ersten Schock der Niederlage aber zollten viele Fans der deutschen Elf Respekt. „Das war eine Wahnsinns-WM. Wenn die Mannschaft weiter wächst, kann sich ihr 2014 niemand mehr in den Weg stellen“, meinte Alexander Bauer (23) in Nürnberg – der am Mittwoch trotz allem feiern gehen wollte. „Sie haben zwar verloren – aber die Leistung der Mannschaft muss gewürdigt werden“, sagte der junge Fan.

Vor dem Halbfinale hatte überall noch große Zuversicht geherrscht. „Wir gewinnen“, hatten da auf der Leopoldstraße in München die meisten Fans als Prognose abgegeben. „Wenn Joachim Löw den blauen Pulli anhat, dann gewinnen wir 4:0“, meinte die Schülerin Natalie Muhr. Der Fußballfan Stephan Hilmes sagte sogar die Art der deutschen Treffer voraus: „1:0 Kopfball Klose, dann 2:0 Schweinsteiger mit einem perfekten Schuss in den Winkel.“ Dazu kam es freilich nicht.

Eine Vorahnung hatten da möglicherweise in Nürnberg Anna (21) und Anna-Lena (22), die vor dem Spiel vorsorglich ankündigten: „Feiern werden wir so oder so – wenn wir verlieren, dann feiern wir halt zusammen mit den Spaniern.“(dpa)

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