Unbekannte zocken irakische Geschäftsleute ab

München - Unbekannte Täter haben es derzeit offenbar auf irakische Staatsbürger abgesehen. Einen zweifachen Trickbetrug und einen Raub geht auf das Konto der Männer, die die Polizei nun fassen will. Die Vorfälle passierten alle innerhalb einer Woche.
Am Mittwoch, 07.12.2016, gegen 12.00 Uhr, sprachen die Täter vor einem Internetcafé in der Albert- Roßhaupter-Straße einen 46-jährigen Iraker an und wollten ihm ein Smartphone verkaufen. Der 46-Jährige zeigte sich interessiert, man einigte sich wenig später auf einen Preis für das Handy und einen Laptop von 1.200 Euro.
Wasserflaschen anstatt Handy
Die Ware hatten die Männer in einer Laptoptasche, welche sich in einer Kühltasche befand, verstaut. In der Nähe der U-Bahnhaltestelle Partnachplatz ließ sich der 46- Jährige die Ware nochmal zeigen und bezahlte den Preis. Später, nachdem sich die Täter wieder entfernt hatten, bemerkte der Iraker, dass sich in der Tasche lediglich zwei Wasserflaschen befanden. Die Täter hatten die Tasche mit der Ware während eines unachtsamen Momentes gegen eine identische Kühltasche ausgetauscht.
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Vier Tage später, am Sonntag, betraten die gleichen Täter einen Call-Shop in der Orleansstraße 37, der von einem irakischen Staatsbürger betrieben wird. Sie nahmen aus einer Einkaufstasche diverse Elektroartikel heraus und boten sie dem 47-jährigen Iraker zum Kauf an.
Dieser zeigte Interesse an der Ware und man einigte sich auf einen Preis von 1.900 Euro. Einer der beiden Täter ging daraufhin mit der Tasche kurz aus dem Laden und kamen mit einer gleichen Tasche wieder herein. Dem 47-Jährigen erschien dieses Verhalten merkwürdig, er schaute aus seinem Geschäft und sah die identische Tasche vor der Tür.
Bei Flucht an Auto festgehalten
In diesem Moment wurde den Männern klar, dass der Geschäftsmann den Täuschungsversuch durchschaut hatte. Sie rannten mit dem Geld in der Tasche zu einem grünen VW Golf mit französischem Kennzeichen. Als das Auto wegfuhr, versuchte der 47-Jährige, sich an dem Wagen festzuhalten. Er fiel jedoch nach einige Metern auf den Boden und verletzte sich an der Schulter.
Auf das Konto der Täter geht noch ein weiterer Trickbetrug. Am Donnerstag, 08.12., betraten sie einen Friseursalon in der Paul-Heyse-Straße. Einer der beiden Männer ließ sich von einem Mitarbeiter des irakischen Geschäftsführers des Salons bezüglich eines Haargels beraten.
Der 39-jährige Geschäftsführer befand sich in der Küche und erledigte Papierkram. Einer der beiden Täter probierte das Haargel gleich aus und wollte sich auf der Toilette die Hände waschen. Eine mitgeführte Tüte eines Lebensmittelmarktes stellte er vor der Toilette ab. Als er zurückkam, bot er dem 39-Jährigen ein i-Phone zum Kauf an.
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Als der Geschäftsführer dankend ablehnte, schlug ihm der Täter die Tüte, welche unter anderem mit Wasserflaschen gefüllt war, gegen den Kopf. Der 39-Jährige war durch den Schlag kurz bewusstlos und bemerkte dann, dass vom Tisch, an dem er vorher gearbeitet hatte, insgesamt 3.000 Euro Bargeld verschwunden waren. Die Einkaufstüte ließen die Täter am Tatort zurück.
Aufgrund von Videoaufzeichnungen und Lichtbildauswertungen steht zweifelsfrei fest, dass es sich in allen drei Fällen um die gleichen Täter handelte. Auffällig ist auch, dass sie jeweils an irakische Staatsangehörige herangetreten sind.
Täterbeschreibung: Täter 1: Männlich, ca. 25 - 30 Jahre alt, ca. 175 cm groß, schlanke Figur, dunkle, seitlich kurz rasierte Haare, Backen-Kinn- und Oberlippenbart, sprach arabisch und französisch, vermutlich nordafrikanische Abstammung, dunkle Kleidung.
Täter 2: Männlich, ca. 25-30 Jahre alt, ca. 165 cm groß, kräftige Figur, Backen- Kinn- und Oberlippenbart, sprach arabisch und französisch, vermutlich nordafrikanische Abstammung, dunkle Kleidung, Mütze. Die Täter waren mit einem grünen VW-Golf (französisches Kennzeichen) unterwegs.