IAA 2025 in München: Welche Umwege Münchner für die Automesse in Kauf nehmen müssen
Diesen Herbst – vom 9. bis 14. September – findet in München wieder die Auto-Ausstellung IAA statt. Und wie in den Vorjahren nicht nur auf dem Messegelände, sondern auch in der Innenstadt. Auf dem Königsplatz, vor der Oper, auf dem Wittelsbacher- und auf dem Odeonsplatz, in den Residenzhöfen und auf der Ludwigstraße werden dann wieder große Messestände stehen, um (hauptsächlich) Autos zu bewerben. Open Space nennt die IAA das.
Für die Münchner ergeben sich Einschränkungen – und zwar nicht nur während der fünf Messetage, sondern für mehr als zwei Wochen. Denn auch während des Auf- und Abbaus müssen Radfahrer und Fußgänger Umwege nehmen. Katharina Horn, die Geschäftsführerin des Bund Naturschutz in München, hält die Einschränkungen für zu stark. „Wir finden es nicht gut, dass eine Werbeveranstaltung so viel Raum in der Stadt einnimmt“, sagt sie.
Königsplatz gesperrt: So müssen Radler ausweichen
Denn so müssen Radfahrer ab 31. August bis zum 19. September den Königsplatz umfahren. Wenn sie stadteinwärts radeln, müssen sie über die Gabelsbergerstraße, stadtauswärts über die Karlstraße. Entlang der Antikensammlung darf man im Schritttempo radeln.
Durch die Residenzstraße kommen Radler ab dem 3. September nicht mehr. Bis zum Abbau der Messe am 18. September ist die Durchfahrt gesperrt. Stattdessen soll man durch den Hofgarten und um die Residenz herumfahren. Fußgänger können die Residenzstraße uneingeschränkt passieren.

Diese Hauptroute für den Radverkehr ist gesperrt
Besonders stört die Bund-Naturschutz-Chefin, dass eine der „Hauptrouten für den Radverkehr“ für die IAA gesperrt wird: nämlich die Ludwigstraße. Der Radweg auf der Ostseite der Ludwigstraße (also Richtung Münchner Freiheit) ist während des Auf- und Abbaus vom 3. bis 8. September und vom 15. bis 18. September nicht befahrbar. Radler sollen stattdessen über die Königinstraße fahren. Auf der anderen Seite, Richtung Innenstadt, ist Radeln möglich. Den Odeonsplatz muss man allerdings über die Kardinal-Döpfner-Straße umfahren.
Ärgerlich findet Katharina Horn außerdem die Einschränkungen im ÖPNV. Denn einige Bushaltestellen werden gar nicht mehr angefahren. Die Buslinien 58, 68 und 100 werden während der IAA ab Hauptbahnhof über die Augustenstraße zur Gabelsbergerstraße fahren. Zum Hauptbahnhof werden die Busse bereits auf Höhe Theresienstraße in die Augustenstraße umgeleitet.

Die Haltestellen in der Luisenstraße und Königsplatz werden während der IAA nicht angefahren. Weil der Odeonsplatz und die Ludwigstraße für die IAA gesperrt sind, kann auch der Bus in diesem Bereich nicht halten. Richtung Hauptbahnhof wird der Stadtbus 100 umgeleitet (auf den Oskar-von-Miller-Ring, die Türkenstraße zur Gabelsbergerstraße). Die Haltestellen in der Ludwigstraße/Von-der-Tann-Straße und Theresienstraße/Amalienstraße werden nicht angefahren.
"Fußgängern gegenüber ist das unfair"
Auch die Metro-Busse 58 und 68 fahren nicht regulär. Die Haltestellen Leopoldstraße und Georgenstraße fallen aus. In der Ludwigstraße hält kein Bus an den Haltestellen Siegestor, Universität, Von-der-Tann-Straße. Ebenfalls entfallen die Haltestellen am Oskar-von-Miller-Ring und in der Theresienstraße östlich der Barer Straße. Bei den Buslinien 153 und 154 entfallen ebenfalls Halte im Univiertel.
„Fußgängern gegenüber ist das unfair“, findet Horn. In „Zeiten des Klimawandels“ sieht sie solche großen Messestände, wie sie für die IAA aufgebaut werden, generell kritisch. Wenn dann sollte die Messe aus ihrer Sicht in Riem stattfinden. „Dort ist genug Platz. Anders als in dichten Wohngebieten.“
Auch die Grünen sehen die Open Spaces in der Innenstadt kritisch. Grünen-Stadträtin Gudrun Lux findet aber, dass die Einschränkungen diesmal weniger drastisch ausfallen als bei früheren IAAs. „Das ist eine positive Entwicklung“, sagt sie.
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