Umstrittene Straßennamen in München sollen gestrichen werden
Der Bund für Geistesfreiheit München freut sich: Ein von der Stadt München beauftragtes Expertengremium empfiehlt, die Straßennamen dreier umstrittener Erzbischöfe zu streichen.
Im Januar 2023 schon habe der Bund für Geistesfreiheit München (bfg München) zum ersten Mal an die Stadt München geschrieben, die Straßen der Kardinäle Wendel und Döpfner in die "Short List" von Straßennamen "mit erhöhtem Diskussionsbedarf" aufzunehmen sowie sexuellen Missbrauch als Kriterium zur Umbenennung von Straßennamen zu verwenden, heißt es in einer Mitteilung vom Sonntag. Kardinal Faulhaber befinde sich seit längerem schon auf der "Short List mit erhöhtem Diskussionsbedarf".
Tammelleo: Missbrauchstäter geschützt
"Ein Blick in das Missbrauchsgutachten der Kanzlei Wespfahl Spilker Wastl vom 20. Januar 2022 genügt, um festzustellen, dass die Kardinäle Faulhaber, Wendel und Döpfner es nicht verdient haben, in München mit einem Straßennamen geehrt zu werden", sagt Assunta Tammelleo vom bfg München. Im Missbrauchsgutachten werde nachvollziehbar belegt, wie die Kardinäle Missbrauchstäter geschützt und wie sie die Opfer und ihr Leid ignoriert und missachtet haben.
Seit November 2019 befasst sich die Expertenkommission "Historisch belastete Straßennamen" mit dem Thema.
In der Oberpfalz hingegen bleibt ein strittiger Straßenname bestehen: In Eslarn gibt es weiter eine nach einem verurteilten Missbrauchstäter benannte Straße. Die Einwohner der zum Bistum Regensburg gehörenden Gemeinde entschieden sich bei einem Bürgerentscheid dafür, die nach dem Priester Georg Zimmermann betitelte Straße nicht umzubenennen. Laut Wahlergebnis stimmten rund 58 Prozent gegen die Umbenennung.
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