Tipps fürs Wochenende: Die Münchner Hausberge rufen

In einem Bildband zeigt der Fotograf Bernd Römmelt die schönsten Gipfel rund um München – und dass sich ein Ausflug auch jetzt noch lohnt.
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Der Gipfel des Geigelsteins in den Chiemgauer Alpen. Im Hintergrund spitzt das Kaisergebirge durch die Nebelschwaden.
Bernd Römmelt / „Meine Münchner Hausberge“ 11 Der Gipfel des Geigelsteins in den Chiemgauer Alpen. Im Hintergrund spitzt das Kaisergebirge durch die Nebelschwaden.
Der Jochberg spiegelt sich am Ende des Tages im Eichsee im Loisach-Kochelseemoor.
Bernd Römmelt / „Meine Münchner Hausberge“ 11 Der Jochberg spiegelt sich am Ende des Tages im Eichsee im Loisach-Kochelseemoor.
Das Hirschberg-Gipfelkreuz bei Sonnenaufgang – und der Tegernsee.
Bernd Römmelt / „Meine Münchner Hausberge“ 11 Das Hirschberg-Gipfelkreuz bei Sonnenaufgang – und der Tegernsee.
Von der Terrasse des Staufner Hauses (1600 m) hat man einen wunderbaren Panoramablick.
Martin Erd 11 Von der Terrasse des Staufner Hauses (1600 m) hat man einen wunderbaren Panoramablick.
Der Hauptkamm der Allgäuer Alpen.
Uwe Hainlin / Wikipedia 11 Der Hauptkamm der Allgäuer Alpen.
Unten im Tal glitzert der Tegernsee.
hoehenrausch.de 11 Unten im Tal glitzert der Tegernsee.
Im mächtigen Bergmassiv wirkt die Hütte wie ein Puppenhaus.
DAV 11 Im mächtigen Bergmassiv wirkt die Hütte wie ein Puppenhaus.
Wunderschön gelegen: die Tutzinger Hütte unterhalb der Benediktenwand.
Privat 11 Wunderschön gelegen: die Tutzinger Hütte unterhalb der Benediktenwand.
Mit etwas Glück sieht man ihn, wenn man vor der Tölzer Hütte in der Sonne sitzt: einen majestätischen Steinbock.
Thomas Bucher, dpa 11 Mit etwas Glück sieht man ihn, wenn man vor der Tölzer Hütte in der Sonne sitzt: einen majestätischen Steinbock.
Rotwandgebiet: sanft hügelige Almen und schroffe Berge.
DAV 11 Rotwandgebiet: sanft hügelige Almen und schroffe Berge.
Eingerahmt von Hängen und Wäldern: der Soinsee.
ho 11 Eingerahmt von Hängen und Wäldern: der Soinsee.

Eigentlich möchte man dieses Buch gleich wieder weglegen. Weil wenn man die Fotos von Bernd Römmelt sieht, dann juckt’s sofort in den Füßen und am liebsten will man gleich auf einen Hausberg klettern und selbst den magischen Anblick der nebelverhangenen Täler und rotglühenden Gebirgsmassive in sich aufsaugen.

Lesen Sie hier: Föhn-Sturm in den Bergen - es wird stellenweise über 20 Grad warm

Porträtiert sind die persönlichen Lieblinge des Fotografen, insgesamt 26 Berge, die sich von München aus leicht erreichen lassen, Tourenvorschläge liefert der Autor gleich mit. So beschreibt Römmelt, warum sich der Jochberg trotz des großen Andrangs lohnt – das Bild vom in der Abendsonne brennenden Berg überm Eichsee ist allerdings für sich genommen schon ein stichhaltiges Argument.

Und wenns jetzt zum Herbst hin so greislig wird draußen, dass man lieber nicht durch feuchtkalte Luft einen grauen Berg raufstolpert? Nun, die Nebelschwaden hängen bevorzugt im Tal herum, wenn man erstmal oben am Hochiss im Rofangebirge steht, liegen sie wie ein schimmernder und etwas geheimnisvoller Teppich da (und der Jagatee tut dann sein Übriges).

Das Staufner Haus: Hoch über dem Allgäu

Schwierigkeit: schwer Strecke: 6,6 Kilometer

Dauer: knapp 3 Stunden

Aufstieg: 1000 Meter

Abstieg: 200 Meter

Hütte geöffnet bis: 23. Oktober

Nachfragen: Tel. 08386/8255

Die Tour: Vom Parkplatz der Hochgratbahn aus geht es eine Teerstraße entlang ins Ehrenschwanger Tal und weiter zur Alpe Gratvorsäß. Entlang der Weißach führt die Route vorbei an einem Wasserfall und saftigen Bergwiesen hinauf zur Brunnauscharte. Auf dem Grat hat man einen wunderbaren Ausblick über die Allgäuer Berge und vom Hochgrat-Gipfel aus kann man bei klarem Wetter sogar den Bodensee sehen. Aber Achtung: Unterwegs ist Trittsicherheit gefragt. Teile des Wegs sind mit Trittstufen und Seilsicherung versehen. Vom Gipfel geht’s hinab zum Staufner Haus und mit der Hochgratbahn zurück ins Tal.

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Anreise Bahn: Mit der Bahn bis nach Oberstaufen, von dort mit dem Linienbus zur Hochgratbahn. Die Wanderung beginnt am Parkplatz. Anreise Auto: Mit dem Auto fährt man auf der B308 bis Oberstaufen, weiter über Steibis und bis zur Hochgratbahn.

Hirschberg: Blick über den Tegernsee

Schwierigkeit: leicht

Strecke: 13,2 Kilometer

Dauer: 4:30 Stunden Aufstieg: 902 Meter

Abstieg: 910 Meter

Hütte geöffnet: ganzjährig

Nachfragen: Tel. 08029/465

Die Tour: Los geht’s an der Bushaltestelle Wildbad Kreuth über den Gräfin-Schlippenbach-Weg. Durch einen beschilderten Steig geht es den bewaldeten Hang hinauf, bald verläuft er oberhalb des Pletscherergrabens. Nachdem der Bach gequert ist, kreuzt ein Forstweg, kurz darauf erreicht man ihn ein zweites Mal und folgt ihm ein Stück nach links. Jetzt aufpassen: Bald zweigt unauffällig, aber beschildert und markiert ein Steig ab, der nach links zum Gschwendgraben führt. Hier wird’s ein bisserl matschig. Über einen kurzen Steig kommt man auf einen teils etwas steilen Wirtschaftsweg, dieser führt zum Fuß der Rauheckalm. An dem Almgebäude vorbei gelangt man auf den Kamm, der direkt zum Hirschberg führt. Noch einmal leicht abfallend wird dann schließlich über einige erodierte Stellen der kurze finale Anstieg und Gipfel (1668 Meter) erreicht.

Der Rückweg folgt zunächst der bekannten Strecke, allerdings zweigt man nun an der Einmündung des Hinwegs ab zum Hirschberghaus. Nach einer Stärkung geht es hier über einen Steig wieder talwärts. Auf den Serpentinen bietet sich ein toller Blick über den Tegernsee. Am Waldrand geht die Strecke dann in einen Forstweg bis nach Leiten im Tal und über die letzten Meter zur Bushaltestelle Hirschbergweg.

Anreise per Auto: Über die A8 nach Salzburg bei Holzkirchen nach Gmund am Tegernsee fahren. Über Rottach-Egern bis nach Kreuth. Anreise per Bahn: Mit der BOB nach Tegernsee und dem Bus 9556 zum Ausgangspunkt. Der Bus fährt auch ab Hirschbergweg zurück nach Tegernsee.

Hochstaufen und Reichenhaller Haus

Schwierigkeit: mittel

Strecke: 9,1 Kilometer

Dauer: 5:45 Stunden

Aufstieg: 1200 Meter

Abstieg: 1200 Meter

Hütte geöffnet bis: 23. Oktober

Nachfragen: Tel. 08651/5566

Die Tour: An der Zufahrtsstraße zur Padinger Alm gibt es einen Parkplatz – hier ist der Ausgangspunkt. Links geht es auf einen Forstweg, der vorbei an der Abzweigung Hochstaufen über Bartlmahd führt, bis links ein Steig in Richtung Hochstaufen über Buchmahd abzweigt. Nun geht es immer steiler hinauf durch den Wald. Auf 1280 Metern trifft man auf die Abzweigung Mairalm – hier links halten. Am Grat entlang führen Wege zu einer kleinen Leiter mit Brücke. Weiter geht es über die Südflanke des Hochstaufen, bis man das Reichenhaller Haus erreicht. Wenn man die kleine Kapelle passiert, steht man kurz darauf am Gipfel des Hochstaufen (1771 Meter).

Der Abstieg führt an der Hütte vorbei, rechts dem Weg zur Padinger Alm. Bei der Abzweigung Mittelstaufen geht es links weiter talwärts und über Serpentinen zur Abzweigung Zwieselalm. Durch den Wald geht es zurück auf die Forststraße.

Anreise: Mit der Bahn nach Bad Reichenhall. Von hier aus ca. 1 Stunde Fußweg zur Padinger Alm.

Mit dem Auto über die A8 Richtung Freilassing, anschließend auf der B20 Richtung Innsbruck zur Ausfahrt Inzell. Rechts über die Kretabrücke und wieder rechts auf die Nonner Straße zur Padinger Alm.

Tutzinger Hütte: Im Revier der Steinböcke

Schwierigkeit: mittel

Strecke: 15,2 Kilometer

Dauer: 6 Stunden

Aufstieg: 1050 Meter

Abstieg: 1900 Meter

Hütte geöffnet bis: 1. November

Nachfragen: Tel. 0175 –164 1690

Die Tour: Los geht’s an der Talstation der Brauneckbahn: zu Fuß oder mit der Gondel. Wer aus eigener Kraft in die Höhe strebt, läuft 800 Höhenmeter über Pisten, durch Wald und Wiesen.

Das Brauneck-Gipfelhaus oberhalb der Seilbahn-Bergstation lockt mit einem grandiosen Rundumblick von der Terrasse, deftigen Speisen und kühlen Erfrischungsgetränken. Bis zur Tutzinger Hütte (1327 Meter) sind es noch drei Stunden Fußmarsch, eine kurze Einkehr schadet also nicht.

Von der Hütte aus führt der Weg relativ eben vorbei am Schrödelstein in Richtung Latschenkopf (1712) und hinab in einen Sattel. Dort warten zwei Alternativen: ein phasenweise recht felsiger Weg über die Achselköpfe und einer, der diese umgeht, dafür etwas weniger Aussicht bietet. Unterhalb des Rotöhrsattels treffen sich die Wege wieder. Die Drahtseilpassage, die dem Wanderer als nächstes begegnet, sollte nur nehmen, wer über die Benediktenwand zur Tutzinger Hütte möchte. Alle anderen biegen davor rechts ab und sind in 45 Minuten am Ziel.

Willkommen im Reich der Steinböcke! Mit etwas Glück begegnet man hier den majestätischen Tieren.

Für den Rückweg schlagen wir die Tour nach Pessenbach vor: Rechts vorbei an der Benediktenwand-Nordwand, steil hinauf zur Glaswandscharte und von dort über die Pessenbacher Schneid ins Tal.

Achtung: Weil der Weg am Kamm entlang führt, ist eine sichere Wetterlage wichtig.

Anreise: Mit dem Auto wird’s schwierig, weil Start- und Endpunkt der Tour variieren. Mit BOB fährt man nach Lenggries und dann mit dem Bus zur Talstation der Brauneckbahn. Von Pessenbach fährt ein Bus zum Bahnhof von Kochel.

Rotwandhaus: Drei Seen in drei Tagen

Schwierigkeit: mittel

Strecke: 33,6 Kilometer

Dauer: gute 13 Stunden

Aufstieg: 2300 Meter

Abstieg: 2650 Meter

Hütte geöffnet: ganzjährig

Nachfragen: Tel. 08026/7683

Die Tour: Diese Drei-Tages-Tour ist besonders für jene geeignet, die noch nie von Hütte zu Hütte gewandert sind, auch Kinder können schon gut mitlaufen. Sie startet am Spitzingsattel und führt hinaus zur Schönfeldhütte – wer mag, kann einen Abstecher zum Jägerkamp (1746 Meter) machen und die Aussicht über den Schliersee genießen. Zum Abendessen gibt’s eine Brotzeit auf der Hütte.

Am zweiten Tag führt die Tour über den Taubensteinsattel und den Rotwandgipfel (1884 Meter) zunächst bergauf bis zum Rotwandhaus. Dort gibt’s eine Stärkung – bei schönem Wetter reicht die Sicht vom Großglockner bis zur Zugspitze. Danach geht es bergab bis zur Valepp und an der entlang bis zur Albert-Link-Hütte. Die Tagesetappe ist insgesamt recht kurzweilig, weil sie abwechlungsreich verläuft.

Gut ausgeschlafen geht’s am dritten Tag zum Bodenschneidgipfel (1669 Meter). Von dort aus bietet sich eine sagenhafte Aussicht über den Tegernsee mit unzähligen Gipfeln. Abstieg nach Enterrottach.

Achtung: Bei Hüttentouren immer sichergehen, dass man am Ende des Tages auch einen Schlafplatz hat – eine Reservierung ist in der Regel ein absolutes Muss!

Anreise/Bahn: Öffentlich kommt man mit BOB zum Bahnhof Fischhausen-Neuhaus, von dort fährt der Bus 9562 in 15 Minuten zum Spitzingsattel. Die Rückfahrt ab Enterrottach erfolgt mit dem Bus 9560 vom Halt Mautstelle zum Bahnhof Tegernsee und der BOB.

Anreise/Auto: Auf der A8 zum Irschenberg oder nach Weyarn, weiter nach Miesbach und auf der B307 über Hausham und Schliersee zur Abzweigung Spitzingstraße.


Die AZ verlost fünf Bände von „Meine Münchner Hausberge“. Teilnahme per E-Mail an gewinnen@az-muenchen.de

 

 

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