Sieben Würgeschlangen vor Gnadenhof abgestellt

Ein Unbekannter stellt vor einem Tiergnadenhof sieben Kisten mit Luftlöchern ab. Darin: Sieben teils extrem seltene Würgeschlangen. Der Unbekante muss ein Fachkundiger gewesen sein, die Tiere waren bestens versorgt. Die Polizei sucht nach ihm.
von  L.Schauer
Ein extrem seltener Albino-Tigerpython.
Ein extrem seltener Albino-Tigerpython. © Polizei

Germering - So einen Fund macht man mit Sicherheit nicht alle Tage. Am Freitagmorgen gegen 08.20 Uhr verständigte eine Tierpflegerin von Gut Steiflach, einem Gnadenhof für Tiere, die Polizeiinspektion Germering, um eine außergewöhnliche Mitteilung zu machen.

Demnach hatte ein Unbekannter in der vergangenen Nacht sieben Kartons mit insgesamt sieben zum Teil äußerst seltenen Würgeschlagen auf dem Kieszufahrtsweg zum Gnadenhof abgestellt. Auf einem der Kartons befand sich ein großer computergeschriebener Hinweiszettel mit der Aufschrift: "Achtung Würgeschlangen".

Der Besitzer muss ein Schlangenexperte gewesen sein

Bei dem unbekannten Kartonabsteller muss es sich um einen Schlangenexperten gehandelt haben, der die Tiere in geeigneten Transportsäcken in den Kartons untergebracht hatte. Die jeweilige Schlangenart wurde auf Din A4-Zetteln vermerkt, die in den Kartons nach Öffnen derselben zum Vorschein kamen.

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Darunter befanden sich unter anderem ein Albino Tigerpython sowie ein Teppichpython. Die Kartons waren mit Klebebändern zugeklebt, was eine Flucht der Schlangen unmöglich macht. Gleichzeitig waren an der Oberseite der Kartons Löcher gestanzt, sodass die Luftzufuhr für die Schlangen gewährleistet war.

Die Schlangen wurden wohl illegal gehalten

Um die Tiere vor der Kälte von unten zu schützen hatte er zudem einen blauen Plastiksack unter die Kartons gestellt. Den Gesamtwert der Schlangen beziffern die schlangenkundigen Tierpfleger des Gnadenhofs auf rund 30.000 Euro, wobei alleine die äußerst seltene Albino Boa Constrictor Imperator einen Wert von 10.000 Euro besitzen dürfte.

Die Tiere werden durch die Mitarbeiter des Guts Streiflach in die Reptilienauffangstation nach München gebracht. Die Polizei sucht nun nach dem Besitzer der Schlangen.  "Alle sieben ausgesetzten bzw. auf diese Weise entsorgten Schlangen sind meldepflichtig gem. Art 37 LSTVG, weil sie auf der Liste gefährlicher Tiere stehen. Dass der Besitzer die Tiere bei seiner Gemeinde gemeldet hat ist eher unwahrscheinlich, wenn sie er sie jetzt auf diesem Wege entsorgt hat. Sollte er ermittelt werden, droht ihm eine saftige Geldbuße (bis zu 50.000 Euro sind vorgesehen) seiner zuständigen Wohnortgemeinde, weil er gefährliche Tiere illegal gehalten hat", so Polizeisprecher Andreas Ruch zu AZ.

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