Serientäter unterwegs? Vier sexuelle Übergriffe im Umland von München

Binnen drei Tagen werden vergangene Woche drei Frauen und eine Jugendliche in Ottobrunn und Hohenbrunn jeweils von einem Mann sexuell angegangen. War es derselbe Täter?
von  André Wagner
In Hohenbrunn und Ottobrunn gab es eine Serie von sexuellen Übergriffen – die Polizei sucht nun nach Zeugen. (Symbolbild)
In Hohenbrunn und Ottobrunn gab es eine Serie von sexuellen Übergriffen – die Polizei sucht nun nach Zeugen. (Symbolbild) © dpa

Nach vier mutmaßlich sexuell motivierten Übergriffen auf drei Frauen und eine Jugendliche im Münchner Umland in der vergangenen Woche prüft die Polizei nun mögliche Zusammenhänge. Treibt etwa ein Serientäter sein Unwesen?

Zwischen Donnerstag und Samstag wurden eine 24-Jährige, eine 36-Jährige und eine 49-Jährige und eine Jugendliche in Ottobrunn und Hohenbrunn (Landkreis München) angegangen worden, teilte die Polizei mit. In allen vier Fällen soll der unbekannte Angreifer die Frauen und die Jugendliche sexuell belästigt und unter anderem an den Oberkörper gefasst haben. 

Als die Opfer schrien und sich teils wehrten, habe der Angreifer jeweils die Flucht ergriffen. In zwei Fällen habe die unmittelbar danach unter anderem per Hubschrauber nach einem Verdächtigen gesucht, jeweils aber ohne Erfolg. 

Sexuelle Übergriffe: Ist ein Serientäter im Münchner Umland unterwegs?

Fall 1: Die 24-Jährige wurde am Freitagabend, gegen 21.55 Uhr, in Ottobrunn auf dem Karl-Valentin-Weg zwischen der Uhlandstraße und der Hermann-Löns-Straße von einem Unbekannten von hinten attackiert und sollte zu Boden gebracht werden. Als sich die 24-Jährige zur Wehr setzte, ergriff der Täter die Flucht in Richtung Karl-Stieler-Straße. 

In diesem Fall wurde der Täter wie folgt beschrieben: Männlich, ca. 175 cm groß, etwa 40 Jahre, Bart, dunkle Augen, osteuropäisches Erscheinungsbild, schwarze Sportjacke, rot/weiß/braun-kariertes Hemd, dunklere kurze Hose, dunkle Schuhe, ungepflegte Erscheinung.

Fall 2: Die 36-Jährige war am Samstag gegen 21.20 Uhr in Hohenbrunn alleine zu Fuß in der Hohenbrunner Straße unterwegs. Auf Höhe der Frühlingstraße griff ihr plötzlich ein Unbekannte von hinten an den Oberkörper. Als die 36-Jährige zu Schreien begann, ergriff der Täter die Flucht in Richtung Frühlingsstraße.

Der Täter wurde in diesem Fall wie folgt beschrieben: Männlich, ca. 180 cm, etwa 30 Jahre, kräftige Statur, hellere Hautfarbe, kurze Haare, Bart ohne Konturen, bekleidet mit Cap, T-Shirt, Sneaker.

Fall 3: Eine halbe Stunde nach dem Vorfall in Hohenbrunn am Samstag wurde im nahegelegenen Ottobrunn eine Jugendliche gegen 21.50 Uhr in einer kleineren Grünanlage am Ende der Jahnstraße von einem Unbekannten von hinten attackiert und an den Oberkörper gegriffen. Die Jugendliche schrie und stürzte zu Boden. Der unbekannte Täter ergriff anschließend die Flucht.

In diesem Fall liegt der Polizei keine Täterbeschreibung vor.

Fall 4: Im Rahmen einer Anwohnerbefragung wurde bekannt, dass sich in Ottobrunn bereits am Donnerstag ein Fall sexueller Belästigung zugetragen hat. Eine 49-Jährige, die sich gegen 22 Uhr im Bereich der Hohenbrunner Straße aufhielt, wurde von hinten angegriffen und u. a. am Oberkörper berührt. Als sich die 49-Jährige gegen den Angreifer zur Wehr setzte und schrie, ergriff dieser die Flucht in Richtung S-Bahnhof Ottobrunn.

Der unbekannte Täter wird wie folgt beschrieben: männlich, ca. 175 cm, etwa 30 Jahre, rotes Cap

Polizei prüft Zusammenhänge zwischen den einzelnen Taten

Aufgrund der zeitlichen und örtlichen Nähe, sowie Ähnlichkeiten bei den Täterbeschreibungen, prüft die Polizei nun, ob es einen Zusammenhang zwischen den Fällen gibt – und ob sich Verbindungen zu früheren Fällen finden lassen. Auch der genaue Ablauf der Übergriffe sei Gegenstand der Ermittlungen.


Zeugenaufruf: Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich Ottobrunn und Hohenbrunn Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesen Vorfällen stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 15, Tel. 089 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen. 

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