Ottobrunn: Mädchen mit Messer bedroht – Polizei fasst Tatverdächtigen

Ein 48-Jähriger ist in Nordrhein-Westfalen nach einem Ladendiebstahl festgenommen worden. Der Mann soll eine 12-Jährige und fünf weitere Mädchen am Bahnhof Ottobrunn mit einem Messer bedroht und sexuell belästigt haben.
von  Ralph Hub
Am Bahnhof Ottobrunn hat ein Mann im Sommer mit einem Messer mehrere Frauen und Mädchen bedroht und sexuell belästigt. Er sitzt in U-Haft. (Symbolbild)
Am Bahnhof Ottobrunn hat ein Mann im Sommer mit einem Messer mehrere Frauen und Mädchen bedroht und sexuell belästigt. Er sitzt in U-Haft. (Symbolbild) © IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Der Täter verbreitete im Juli und im August Angst und Schrecken. Der 48-Jährige soll fünf Mädchen bzw. Frauen am Bahnsteig in Ottobrunn bedroht und sexuell belästigt haben. Seine DNA an der Tatwaffe, einem Messer, hat ihn nach Polizeiangaben nun so gut wie überführt.

Die Serie der Überfälle begann am 14. Juli: Ein zwölfjähriges Mädchen wurde in der Nähe des S-Bahnhofs Ottobrunn von einem Mann mit einem Messer bedroht. Der Täter versuchte, der Schülerin die Tasche abzunehmen. Das Mädchen rief um Hilfe, ein S-Bahn-Lokführer wurde zufällig Zeuge und wollte helfen. Daraufhin flüchtete der Angreifer. Die Polizei ging zunächst von einem Raubdelikt aus, die weiteren Ermittlungen ergaben jedoch Hinweise auf einen sexuellen Hintergrund.

Ermittler vermuten eine Serie von Übergriffen

Zwischen dem 14. und dem 16. August kam es im Bereich des Bahnhofs zu vier weiteren ähnlich gelagerten Straftaten. Die Opfer waren Frauen zwischen 16 und 49 Jahren. Sie wurden vom Täter angegriffen, sexuell belästigt und zu Boden gebracht. Als sie nach Hilfe riefen, flüchtete der Angreifer. Die Polizei vermutete schon damals einen Zusammenhang zwischen den Taten. Bestätigt hat sich der Verdacht bisher allerdings noch nicht. „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.

Nach dem Angriff auf die Zwölfjährige stellte die Polizei in Tatortnähe ein Messer sicher, mutmaßlich handelt es sich dabei um die Tatwaffe. Auf ihr befanden sich DNA-Spuren. Mit deren Hilfe wurde im Kriminallabor ein genetischer Fingerabdruck erstellt und mit den im Polizeisystem gespeicherten Daten abgeglichen. Dabei ergab sich ein Treffer, wie die Polizei jetzt mitteilte. Die DNA passt zu einem 48-jährigen Rumänen. Gegen ihn erließ ein Ermittlungsrichter in München Haftbefehl, der Verdächtige wurde zur Fahndung ausgeschrieben.

Verdächtiger setzte sich nach NRW ab

Kommissar Zufall führte schließlich zum Erfolg. Anfang September wurde in Nordrhein-Westfalen ein Mann wegen Ladendiebstahls festgenommen und angezeigt. Beim Datenabgleich stießen die Beamten auf den Haftbefehl aus München. Der Verdächtige sitzt seitdem in Münster in der Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft. Die Überstellung an die Münchner Ermittler wird vorbereitet. Der 48-Jährige soll sich hier vor Gericht verantworten.

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