Metzgerei Sieber: Schon vor Monaten Listerien gefunden

Neuer Verdacht beim Hygiene-Skandal um die Großmetzgerei Sieber: Hat das Unternehmen schon länger Probleme mit Listerien als bislang bekannt?  
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Die Staatsanwaltschaft München II hat bei Sieber eine Razzia durchgeführt.
dpa Die Staatsanwaltschaft München II hat bei Sieber eine Razzia durchgeführt.

Neuer Verdacht beim Hygiene-Skandal um die Großmetzgerei Sieber: Hat das Unternehmen schon länger Probleme mit Listerien als bislang bekannt?

München - Nach Informationen der "SZ" sollen bereits bei einer betriebsinternen Kontrolle im November 2015 Listerien nachgewiesen worden sein - also ein halbes Jahr bevor die Gesundheitsbehörden die Produktion in der Großmetzgerei stoppten.

Allerdings war Sieber damals nicht dazu verplichtet den Befund zu melden, weil bei dem mit "Listeria monocytogenes" kontaminierten Stück Wammerl der Grenzwert nicht überschritten worden sei. Erst als im Mai 2016 bei eine weiteren Probe bei Sieber das hochkontaminierte Wammerl gefunden wurde, fiel der erste Befund auf.

Lesen Sie hier: Großmetzgerei Sieber: "Uns steht das Wasser bis zum Hals!"

Brisant ist die Probe vom November 2015 trotzdem: Die Gesundheitsbehörden wussten damals schon längst von dem Listeriose-Ausbruch und suchten auch dessen Ursache. Experten vermuteten schon damals, dass sich die Listerien über Lebensmittel überregionalenüberregionaler Supermärkte verbreitetet haben könnten und forderten, dass alle gefundenen Listerien an Speziallobore geschickt werden, um den Bakterienstamm zu bestimmen.

Aber wie der Listerien-Fund bei Sieber aus dem November 2015 zeigt, wurde das von den Behörden wohl nicht umgesetzt. Weder wurden Grenzwerte außer Kraft gesetzt noch eigene Kontrollen angeordnet. Sonst hätte man womöglich schon im November den Bakterienstamm, der für die bislang größte Erkrankungswelle durch Listerien in Deutschland verantwortlich ist, finden können.

Lesen Sie auch: Gefährliche Bakterien - Fleischfirma Sieber ruft gesamte Ware zurück

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