Masernfall Münchner Umland: Alle aufgerufen, die am 6. März an diesen Orten waren

Ein inzwischen bestätigter Masernfall im Landkreis München ruft das Gesundheitsamt auf den Plan. Eine infizierte Person habe sich in mehreren Geschäften aufgehalten. Wer jetzt betroffen sein könnte, was zu tun ist, worauf man achten muss.
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Seit der Einführung der Masernimpfpflicht 2019 ist die Impfquote dem RKI zufolge gestiegen (Archivbild).
Seit der Einführung der Masernimpfpflicht 2019 ist die Impfquote dem RKI zufolge gestiegen (Archivbild). © Marius Becker/dpa

München - Das Gesundheitsamt des Landkreises München warnt: Die Behörde informiert die Bevölkerung über einen bestätigten Masernfall, "der potenziell weitere Personen betroffen haben könnte".

Gesundheitsamt ruft "zur besonderen Vorsicht" auf

Den Angaben zufolge hielt sich "eine unwissentlich mit Masern infizierte Person" am Donnerstagnachmittag (6. März) in verschiedenen Geschäften im Landkreis auf.

"Das Masernvirus ist hochansteckend, bereits ein kurzer Kontakt genügt, um sich zu infizieren. Das Gesundheitsamt ruft deshalb Personen, die sich im selben Zeitraum in den Läden aufgehalten haben, zur besonderen Vorsicht auf", heißt es in der entsprechenden Mitteilung.

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Betroffen könnten auch Personen sein, die sich bis zu zwei Stunden nach der infizierten Person in den entsprechenden Geschäften aufgehalten hätten, "denn das Virus hält sich lange". Außerdem bestehe bereits vor Auftreten des Hautausschlags Infektiosität, also das Potenzial, jemanden anzustecken.

"Das Gesundheitsamt bittet daher alle Bürgerinnen und Bürger, die am 6. März 2025 einen oder mehrere der folgenden Orte zur selben Zeit oder bis zu zwei Stunden nach der infizierten Person besucht haben und die nicht über einen vollständigen Impfschutz verfügen, ihren Gesundheitszustand bis einschließlich 27. März 2025 besonders aufmerksam zu beobachten:"

Unter anderem war der mit Masern Infizierte zwischen 12 und 15 Uhr im Einrichtungshaus Segmüller in Parsdorf unterwegs.
Unter anderem war der mit Masern Infizierte zwischen 12 und 15 Uhr im Einrichtungshaus Segmüller in Parsdorf unterwegs. © imago/Lindenthaler
  • Einrichtungshaus Segmüller in Parsdorf: 12 Uhr bis 15 Uhr
  • Ikea in Brunnthal: 15.30 Uhr bis 16.30 Uhr
  • dm-Drogeriemarkt und Lidl, Biberger Straße in Unterhaching: 17 Uhr bis 18 Uhr

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Masern-Ansteckung: Das rät das Gesundheitsamt München

  • Ungeimpfte Personen haben nach Kontakt mit dem Virus ein hohes Risiko, zu erkranken.
  • Masern beginnen meist mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Husten, Schnupfen und Gliederschmerzen und gegebenenfalls einer Augenentzündung.
  • Der typische großfleckige Hautausschlag, der zumeist am Hals beginnt und sich von dort über den gesamten Körper ausbreitet, tritt zumeist erst nach einigen Tagen auf, kann jedoch auch zeitgleich erscheinen.
  • Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
  • Treten bei möglichen Kontaktpersonen im genannten Zeitraum einschlägige Symptome auf, müssen diese unbedingt ernst genommen werden.
  • Betroffene Personen werden gebeten, daheim zu bleiben und unnötige Kontakte zu vermeiden.
  • Insbesondere sollten keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kitas betreten werden.
  • Spätestens, wenn ein Hautausschlag bei vorheriger oder gleichzeitiger Grippesymptomatik auftritt, sollte umgehend telefonisch Kontakt zu einem Hausarzt aufgenommen werden.

Gesundheitsamt appelliert: Impfstatus prüfen

Eine vollständige Impfung (zweimal Masern-Mumps-Röteln (MMR)) schützt im Regelfall wirksam vor einer Erkrankung, ungeimpfte Personen erkranken nach Kontakt in fast allen Fällen.

Das Bild wurde mithilfe eines Transmissionselektronenmikroskops gemacht und zeigt Teile eines Masernvirus.
Das Bild wurde mithilfe eines Transmissionselektronenmikroskops gemacht und zeigt Teile eines Masernvirus. © Cynthia Goldsmith/Centers for Disease Control and Prevention/dpa

Das Gesundheitsamt des Landkreises München appelliert deshalb an die Bevölkerung, den Impfstatus zu überprüfen. Wer weniger als zwei MMR-Impfungen erhalten und noch nicht sicher eine Maserninfektion durchgemacht habe, sollte seinen Impfschutz vervollständigen.

Höchste Masernzahl in Europa und Zentralasien seit 27 Jahren

Die Zahl der in Europa und Zentralasien gemeldeten Maserninfektionen war 2024 so hoch wie seit 27 Jahren nicht mehr. Das teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerks Unicef mit.

Demnach sind im vergangenen Jahr in der europäischen WHO-Region gut 127.000 Masernfälle gemeldet worden. Das waren laut WHO doppelt so viele Fälle wie im Vorjahr und die höchste Zahl in der Region seit 1997.

"Die Masern sind zurück und das ist ein Weckruf", wird Hans Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, in der Mitteilung zitiert. Ohne hohe Impfquoten gebe es keine Sicherheit für die Gesundheit, sagte Kluge.


Weitere Informationen zu Masern und Impfungen sind auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung abrufbar. Das Gesundheitsamt im Landkreis München ist zu den üblichen Öffnungszeiten unter der Telefonnummer 089/6221-1000 oder per E-Mail unter gesundheitswesen@lra-m.bayern.de zu erreichen.

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