Gas strömt aus Ofen: Vier Zirkuskinder verletzt

Auf einem Zirkusgelände in Germering tritt Kohlenmonoxid aus einem Heizofen aus. Vier Kinder werden dabei verletzt.
Nina Job |
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Circus Alfons William: In einem dieser Wagen stand der gefährliche Ofen.
facebook.com/pg/circusalfonswilliam Circus Alfons William: In einem dieser Wagen stand der gefährliche Ofen.

Germering – Die Tragödie von Arnstein, bei der sechs Teenager wegen eines nicht zugelassenen Ofens in einer Gartenhütte starben, liegt erst zehn Monate zurück. Nun haben erneut Erwachsene Kinder in eine lebensgefährliche Situation gebracht.

Vier Zirkuskinder haben am Samstag in Germering in einem Wohnwagen eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten. Laut Polizei stand darin ein Ofen, der in Innenräumen nicht benutzt werden darf – so war es auch in Arnstein.

Anders als die Jugendlichen aus Unterfranken hatten die Zirkuskinder Glück. Sie erlitten nur leichte Vergiftungen. Nach einer Nacht im Krankenhaus durften sie am Sonntag wieder zurück zu ihrer Zirkusfamilie. Am Samstag gegen 18.30 Uhr wurden die Rettungsleitstelle Fürstenfeldbruck und die Polizei in Germering alarmiert. Die Kinder klagten über Schwindel und starke Kopfschmerzen.

Eine 26-jährige Zirkusmitarbeiterin hatte in einem Wohnwagen einen Gas-Ofen entfacht. Die junge Mutter, ihre beiden Töchter (3 und 6) und zwei weitere Kinder (7 und 8) aus der Zirkusfamilie, wurden leicht verletzt.

Fast 50 Rettungskräfte rückten zu dem Gelände an der Augsburger Straße aus, auf dem der kleine Wanderzirkus sein Quartier aufgeschlagen hatte. Feuerwehrmänner mit Atemschutzmasken stellten eine erhöhte Kohlenmonoxidkonzentration fest. Ein Polizeisprecher: "Die Benutzung des Wohnwagens wurde bis auf weiteres untersagt. Der Heizofen wurde sichergestellt."

Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung

Bereits leichte Kohlenmonoxidvergiftungen führen zu Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwindel und Verwirrtheit. Der CO-Gehalt reichert sich im Blut an. Höhere Konzentrationen führen von Herzrhythmusstörungen bis zum Tod.

Rettungssanitäter und Notärzte kümmerten sich zunächst vor Ort um die Verletzten. Anschließend wurden die Frau und die Kinder in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Ein Familienmitglied sagte am Sonntag zur AZ: "Heute durften alle wieder nach Hause. Es geht ihnen gut."

Die Germeringer Polizei ermittelt nun wegen fahrlässiger Körperverletzung. Der Wanderzirkus ist bereits am Zusammenpacken. Die nächste Station ist Unterbiberg.

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