Bombenalarm in Supermarkt im Münchner Umland: Das war der Grund

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Der Besitzer eines E-Scooters entsorgt in einem Edeka-Markt in Grasbrunn eine ausgediente Batterie. Ein Mitarbeiter schlägt sicherheitshalber bei der Polizei Alarm. Sprengstoffexperten und rund 30 Beamte rücken an. Am Ende entpuppt sich die vermeintliche Sprengfalle als altersschwacher Akku.
So schnell kann praktizierter Umweltschutz völlig unerwartet ziemlich hohe Wellen schlagen: Ein unbekannter E-Scooter-Fan wollte seinen alten Akku nicht einfach in den Müll werfen oder in der freien Natur abladen. Damit die alte Batterie recycelt wird, brachte er das Kästchen zu einer speziellen Sammelstelle, wie sie meisten Supermärkte, Drogerien, Baumärkte und Elektrogeschäfte bereithalten.
Achtlos zurückgelassen, weil der Akku zu groß war
Er brachte den ausgedienten Akku in den Edeka-Markt in Grasbrunn im Landkreis München. Doch weil der Akku nicht durch die Öffnungen des Sammelbehälters passte, legte er ihn einfach am Tisch ab. Kurz nach Geschäftsschluss, gegen 20.15 Uhr am Dienstagabend, fiel einem Mitarbeiter des Edeka das merkwürdige Kästchen auf. Weil das Gehäuse des Akkus fehlte und zudem lose Kabel zu sehen waren, schlug der Angestellte vorsichtshalber bei der Polizei Alarm.
Etwa 30 Polizisten, darunter auch Sprengstoffexperten, rückten gegen 20.15 Uhr im Bretonischen Ring in Grasbrunn an.
Sportstudio wird sicherheitshalber evakuiert
Aus Sicherheitsgründen wurde nicht nur der Supermarkt, sondern auch das angrenzende Fitnessstudio geräumt. Insgesamt rund 50 Personen wurden evakuiert. Anschließend untersuchten die Sprengstoffexperten vorsichtig das verdächtige Kästchen.
Nach etwa einer Stunde Nervenkitzel war klar: Es handelt sich nicht um eine Bombe oder eine Sprengfalle, sondern lediglich um einen alten, ausrangierten Akku eines E-Scooters. Der Alarm wurde gegen 21.15 Uhr abgeblasen. Die Einsatzkräfte rückten wieder ab.
Das droht dem Eigentümer des Akkus nun juristisch
Der umweltbewusste E-Scooter-Besitzer muss sich übrigens keine Sorgen machen. Ein juristisches Nachspiel wird die Sache nicht haben. „Der Betreffende hat nicht in böser Absicht gehandelt“, erklärt Polizeisprecher Tobias Schenk am Mittwoch. „Eine Straftat liege in diesem Fall nicht vor, es werde auch nicht nach dem Besitzer des Akkus gefahndet oder gegen die betreffende Person ermittelt. Teurer wäre es geworden, hätte er den Akku irgendwo am Straßenrand abgestellt. In so einem Fall können mehrere Tausend Euro Strafe fällig werden.
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