Bahnhof im Münchner Umland zu verkaufen: Hier soll neues Leben einziehen
Den ein oder anderen Interessenten habe es schon gegeben, sagt Immobilienmaklerin Roswitha Lenhart vom Büro „Fare Real Estate S.A.“ in Luxemburg, das den Bahnhof in Hechendorf in der Gemeinde Seefeld (Kreis Starnberg) vermarktet. Erst am Vortag sei ein neuer dazugekommen, doch „wir sind noch am Anfang“, meint Lenhart. Es sei eben eine sehr spezielle Immobilie, da dauere die Vermittlung einfach länger. Seit Ende 2024 steht der Bahnhof zum Verkauf.
1,5 Millionen Euro müsste der potenzielle Käufer mitbringen - das ist die Verhandlungsbasis für das Gebäude, das sich in gutem und gepflegtem Zustand befindet. Denn der Bahnhof ist frisch renoviert: In den Jahren 2016 bis 2018 war das Anwesen erst saniert worden.
Renoviert mit viel Liebe zum Detail
Die 2022 verstorbene Wirtschaftsjournalistin und Hechendorferin Isabel Mühlfenzl hatte den Bahnhof gemeinsam mit ihrer Tochter Caroline für mehr als zwei Millionen Euro und in langwieriger Arbeit mit viel Liebe zum Detail erneuern lassen - zwischendurch hatten unter anderem Altrechte der Bahn und fehlende Stromleitungen für Verzögerungen bei den Bauarbeiten gesorgt.

2015 hatten die beiden den Bahnhof erworben. Die Tochter und jetzige Eigentümerin lebt nun jedoch im Ausland - und könne sich laut Lenhart nicht mehr persönlich um den Bahnhof kümmern.
Zuletzt hatten Ines und Georg Czaya ihr Restaurant Feinkochwerk-Eatery in den Bahnhofsgemäuern betrieben. Corona, die Inflation und der Personalmangel hatten ihnen jedoch zu schaffen gemacht, woraufhin im vergangenen Sommer das Restaurant geschlossen wurde.
Atelier, Gastronomie oder Büro?
Ein Gastronom könnte hier deshalb auch sofort loslegen, meint Lenhart: Die ganze Einrichtung stehe schon bereit. Denkbar seien aber auch andere Konzepte, wie ein Atelier, ein Architekturbüro oder Räumlichkeiten für einen kreativen Freiberufler.

1903 wurde der Bahnhof gebaut - und er versprüht bis heute laut Anzeige seinen historischen Charme. Das Gebäude biete „moderne Annehmlichkeiten, während der historische Charakter erhalten geblieben ist“. Die raumhohen großen Fenster sorgen für lichtdurchflutete, helle Zimmer.
Insgesamt handelt es sich um 441 Quadratmeter Fläche, die sowohl für Wohn- als auch Gewerbezwecke genutzt und vermietet werden kann.
Aktuell sind alle Büros in dem Gebäude vermietet. Das gesamte Grundstück umfasst 651 Quadratmeter.